Komme! Zu Pferde! Wo jungfräuliches Gras im Tau steht, wo das Licht dich liebkost, wo der Wind dich umspielt, wo es keine Grenzen gibt...(Quelle: Rudolf G. Bindung „Reitvorschrift für eine Geliebte“)

Genau daran dachten wir, als sich zwei Anwärterinnen für die Ausbildung zum Geländerittführer und zwei begeisterte Wanderreiterinnen trafen.

Wir, das sind Ines Haring, Cornelia Ansorge, als Rittführeranwärterinnen und Renate Perlich und Edda Tischer als begeisterte Wanderreiterinnen.

Noch mehr Kultur wollten wir, denn nicht nur tolle Reitwege, sondern auch umfangreiche schöne Schlösser und Baudenkmäler beherbergt Sachsen-Anhalt.

Den ganzen Winter und das frühe Frühjahr nutzten wir, um unsere Pferde fit zu halten für kommende Wanderritte. Immer wieder ging es auf große und kleine Strecken. Manchmal ging es entlang großer Hauptstraßen mit sehr viel Straßenverkehr, wie Containerfahrzeugen oder Schwerlasttransporten. Dann führten unsere Wege wieder durch Wege, die gar keine mehr waren und die wir uns durchs Gestrüpp bahnen mussten. Wir trafen Rehe, Hasen, aufgeschreckte Fasane oder einen um die Ecke rasenden Radfahrer. Die bellenden Hunde in den Dörfern lassen uns mittlerweile ganz „kalt“.

Menschen haben wir getroffen, die uns liebevoll mit Wasser versorgten, wenn weit und breit kein See oder Fluss unsere Pferde tränkte.

Pfingsten war unser Startpunkt das Schloss Ostrau: Ein von der Familie von Veltheim im 18. Jahrhundert erbautes Barockschloss, das jetzt im Besitz der Gemeinde Petersberg ist und vom Verein Schloss Ostrau e.V. liebevoll gepflegt und bewirtschaftet wird.

Unser Ritt begann im Schlosspark, wo wir zunächst sehr freundlich mit einem Begrüßungstrunk empfangen wurden. Dann konnten wir zu Pferde die ehrwürdigen Bäume, seltenen Büsche und Flussläufe bewundern. Ines konnte sogar zu den einzelnen Gewächsen nähere Erläuterungen abgeben.

Klatschmohn-rote Felder, satte grüne Wiesen, trällernde Vögel und schwabbernder Blütenduft begleitenden uns auf dem Rundritt Ostrau-Krosigk-Petersberg-Ostrau.

Unsere Pferde trugen entweder einen Kunststoffbeschlag oder Hufschuhe, so dass auch steinige Strecken gut überwunden wurden. Erst gönnten wir den Pferden bei herrlichem Gras eine „Fresspause“ und ein paar Schritte später machten wir eine kulinarische Pause in der Wassermühle zu Krosigk.

Wie immer hielt die Tour auch kleine Herausforderungen auf unserem Weg bereit: Knapp passten unsere Pferde unter die herabhängenden Äste des bewaldeten Petersberges durch. Und dann war dort eine schmale Brücke mit nur einseitigem Geländer. Geschafft! Zum Schluss waren es 24 km Glücklichsein mit ausgeglichenen Pferden.

Autor: Renate Perlich

Fotos: Ellen Reihl

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