Langjähriger Aufklärung und Information und alljährlich wiederholter Warnungen zum Trotz breitet sich die gelbblühende Gefahr für Pferde (und andere Weidetiere) immer weiter aus.
Die hübschen Pflanzen, die hier gemeint sind, gehören zur Familie der Kreuz- oder Greiskräuter (Senecio), stehen derzeit in voller Blüte und sind im ganzen Land auf Weiden, an Wegrändern und entlang der Straßen und Autobahnen zu sehen.
Gefährlich giftige Pflanze
Alle Kreuzkräuter sind giftig! Sie enthalten Pyrrolizidinalkaloide (PA), deren toxisches Potential extrem hoch ist.
Wer ist gefährdet?
Alle Pflanzen fressenden Tiere. Besonders empfindlich sind Pferde. Gefolgt von Schweinen und Rindern. Aber auch Todesfälle von Gänsen sind bekannt.
Es besteht (zumindest theoretisch) die Gefahr, dass auch Menschen betroffen sein können. (z.B. kontaminierter Salat/Tee/ Honig). PA führen nachweislich auch bei Menschen zu irreversiblen Leberschäden.
Pferde besonders gefährdet
Pferde werden zumeist auf Weiden gehalten. Hier besteht die Gefahr durch Aufnahme der Frischpflanzen (-teile). Besonders groß ist die Gefahr der Aufnahme in konserviertem Futter (Heu, Silage, Stroh). Dort verliert Kreuzkraut seine Bitterstoffe (wodurch die Frischpflanze zum Teil verschmäht wird), nicht aber seine Toxizität. Die Tiere können die Pflanzen nicht herausfiltern. Zunehmend taucht Kreuzkraut auch in Getreidefeldern auf (Hafer)
Vergiftung
Die akute Vergiftung tritt auf nach Aufnahme großer Mengen Kreuzkraut innerhalb kurzer Zeit und verläuft i. d. R. tödlich.
Die chronische Vergiftung ist weitaus häufiger. Schon geringe Mengen der Pyrrolizidinalkaloide über längeren Zeitraum aufgenommen (z.B. mit dem Heu) führen zu einer schleichenden Vergiftung. Sowohl bei akuter, als auch bei chronischer Vergiftung ist die Heilungsprognose schlecht bis aussichtslos.
Es wird vermutet, dass eine Vielzahl von Todesfällen bei Pferden auf eine solche Langzeit- Intoxikation zurück zu führen ist. Mangels genauerer Untersuchungen (Pferdebesitzer lassen nur selten eine Obduktion durchführen) gibt es keine konkreten Zahlen.
Was können Pferdebesitzer tun?
Nachhaltige Weidepflege ist die beste Voraussetzung für eine kreuzkrautfreie Weide. Gräser sind die Hauptkonkurrenzpflanzen und lassen Kreuzkräutern wenige Chancen.
Aufklären: Pferdefreunde, Nachbarn, Landwirte und Gemeindebehörden auf Kreuzkrautbestände ansprechen (Kindergärten!)
Plakate, Flyer und Musteranschreiben an Gemeindeverwaltungen gibt es unter diesem Link.
Die Heulieferanten „ins Gebet nehmen“ und Flächen der Heugewinnung ruhig kontrollieren. Heukauf ist leider weitestgehend Vertrauenssache. Vielleicht hilft aber auch der Hinweis auf die Produkthaftung! Lässt sich nachweisen, dass Tiere durch mangelhaftes Futter krank geworden sind, kann der Produzent/ Lieferant haftbar gemacht werden! Giftpflanzen im Futter sind schwerwiegende Mängel!
Kann Kreuzkraut in Heu/Stroh/Silage nachgewiesen werden?
Der Nachweis ist schwierig. An der Landwirtschaftlichen Untersuchungs- und Forschungsanstalt (LUFA) Speyer wurde ein Verfahren zum Nachweis mittels DNA-Analyse ermittelt.
Weiterführende Informationen und wertvolle Tipps auf der Internetseite des Arbeitskreises Kreuzkraut: http://www.jacobskreuzkraut.de
Jacobskreuzkraut- gefährlich auch für Menschen: