Agroforst statt Monokultur

Überall in Deutschland finden wir sie – endlose Felder in Monokultur. Zum Glück arbeitet man inzwischen an einer Alternative.

Der Lebensraum in den Monokulturen ist für bedrohte Tierarten enorm begrenzt. Die Biodiversität der Natur leidet sehr unter den Monokulturen.

Es gibt aber auch inzwischen andere Möglichkeiten:

Agroforst

Bei dieser Anbauart werden Forst- und Landwirtschaft auf einem Feld kombiniert.

Dabei werden z.B. mitten in ein Getreidefeld Baumreihen gepflanzt.

Der Abstand wird so großzügig gewählt, dass der Mähdrescher dann im Herbst bequem das Getreide zwischen den Bäumen ernten kann. Das Feld wird also gleichzeitig zweimal genutzt. Einmal für die übliche Getreideernte und einmal das Holz als Energielieferant.

Dafür werden schnell wachsende Holzsorten wie Pappeln, Erlen, Weiden verwendet. Alle 3 Jahre können diese ebenfalls geerntet werden, wobei die Wurzeln im Boden bleiben und die Bäume wieder neu austreiben.

Durch den großen Abstand der Bäume zueinander wächst ein qualitativ hochwertiges, gerades Holz.

Diese Symbiose von Baum und Frucht bringt für beide erhebliche Vorteile. Durch den Schatten der Bäume kann sich der Nachttau länger halten und die darunter wachsenden Pflanzen länger vor Austrocknung im Sommer schützen.

Die Bäume verbrauchen überschüssigen Dünger wie Nitrat und Phosphat und tragen somit zur Reinhaltung des Grundwassers bei. Während die Bäume von dem Dünger profitieren und schneller wachsen.

In Feldversuchen in Frankreich hat man jetzt festgestellt, dass die Bäume im gemeinsamen Anbau tiefer wurzeln und so den Pflanzen das benötigte Wasser nicht streitig machen, weil sie aus unterschiedlichen Tiefen bezogen werden.

Nach ersten Erkenntnissen konnte der Ertrag um ein Fünftel gegenüber einer Monokultur gesteigert werden.

Auf so einem Feld kann doppelt soviel Energie erzeugt werden wie auf einem in Monokultur angelegtem Maisfeld.

Ein weiterer Vorteil dieser Bewirtschaftung ist die Verringerung der Bodenerosion und die Verringerung der Treibhausgase.

Die Forschung wird seit einigen Jahren in Frankreich am Französischen Institut für landwirtschaftliche Forschung (INRA), an der Versuchsstation von Restinclières bei Montpellier durchgeführt. Das größte europäische Forschungszentrum für Agroforstwirtschaft kann auch besichtigt werden.

Die Ergebnisse aus Frankreich sind jedoch nicht so einfach übertragbar, denn in Deutschland finden sich andere Bodenverhältnisse und die Witterung ist teilweise anders.

Aber auch in Deutschland wird jetzt in Sachen Agroforst geforscht. Hoffen wir auf zügige Erkenntnisse und schnelle Umsetzung für die Förderung der Biodiversität unserer Landschaft.

Bei ARTE gibt es auch einen Film dazu

http://www.arte.tv/de/agroforst-die-landwirtschaft-der-zukunft/6984916.html

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