Von Monika Reissmann.
Cadmos 2009. ISBN 978-3-86127-460-5

 

Endlich Klarheit! Wer hätte wirklich gewusst, dass mancher vermeintliche Dunkelfuchs eigentlich ein Rappisabell ist, dass es bei Highlandponys mehrfarbige Haare gibt oder dass man Braunchampagner nicht trinken kann?
Für Säugetiere werden inzwischen mehr als 120 die Farbe beeinflussende Gene angenommen. Anders als bei den Wildpferden weisen unsere Hauspferde eine immens breite Palette möglicher Fell- und Langhaarfarben in allen denkbaren Kombinationen auf.
Neue wissenschaftliche Ergebnisse führten in den letzten Jahren zu erheblichen Veränderungen in der Klassifizierung der Pferdefarben. Dieses umfassende Handbuch bietet eine gut strukturierte Übersicht über Entstehung, Vererbung und Aussehen der verschiedenen Fellfarben. So können Pferde ähnlichen oder gleichen Aussehens, die jedoch eine ganz unterschiedliche genetische Farbkonstellation haben, künftig auch in verschiedene Kategorien eingeteilt werden. Unliebsame Überraschungen in der Farbe der Nachzucht können damit bald der Vergangenheit angehören. Gentests eröffnen dem Züchter heute völlig neue Möglichkeiten. Auch züchterische Probleme werden dargelegt, zum Beispiel tödliche Kombinationen zwischen bestimmten Stichelhaarigen oder Overos. Mit althergebrachten, jedoch unhaltbaren und sachlich nicht korrekten Bezeichnungen wie „Rotschimmel“ oder „Albino“ wird aufgeräumt.
Sämtliche bisherigen Farbbestimmungsführer bei Pferden sind mit diesem Buch überholt. Der Band ist interessant für alle Pferdehalter und -besitzer und absolut unentbehrlich für alle Züchter, für Brennbeauftragte, Zuchtverbände und Tierärzte; er ist ein derzeit einzigartiges Standardwerk zu diesem Thema. Er gibt klare Hinweise, wie ein Pferd korrekt einzutragen und zu bezeichnen ist. Die gebotene, logisch aufgebaute und sinnvoll durchstrukturierte Farbeinteilung anhand des Erscheinungsbilds und der genetischen Grundlagen ist durch weitere Forschungen jederzeit zu ergänzen.
Dr. Monika Reißmann hat im Fach Tierzüchtung promoviert und ist seit 2001 Leiterin des Molekularbiologischen Zentrums an der Landwirtschaftlich-Gärtnerischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin.
Nikola Fersing

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