Auf dem ersten Wäller Stammtisch in 2013 durften wir Werner Roth (DLR Eifel) zum Thema „Giftpflanzen im Grünland“ begrüßen. Er hat es sich nicht nehmen lassen, bei Schneetreiben dennoch den Weg aus Bitburg zu uns zu finden. Solche engagierten Referenten sind wirklich mit Herz und Seele bei der Sache, und eine Bereicherung für jeden VFD-Treff. Das Thema Giftpflanzen sollte jedem wichtig sein, der seine Tiere unbeschadet weiden lassen möchte. Es wurden viele Tipps und Anregungen gegeben. Das dazu auch Maßnahmen zur Bekämpfung von Giftpflanzen gehören,

wurde in dem Referat von Werner Roth vom DLR Eifel zur Ausbreitung und Bekämpfungsmöglichkeit von Jakobskreuzkraut deutlich. Differenziert ging Werner Roth auf die Standorte, die Ursachen für die zunehmende Ausbreitung, die Gestalt, die Giftigkeit, die Vergiftungssymptome, die Verhinderung der Ausbreitung und die Bekämpfungsmöglichkeiten ein. So finden wir Jakobskreuzkraut vor allem an Böschungen und Straßenrändern, auf Stilllegungsflächen und extensivem Grünland. Die Ursachen für die Ausbreitung sieht er in der Extensivierung von Grünlandflächen, dem veränderten Mähverhalten der Straßenverwaltung, dem Klimawandel und der Ansaat mit Böschungsmischungen. Nach einer kurzen Beschreibung des Habitus der Pflanze zur exakten Bestimmung vermerkte Werner Roth, dass die gesamte Pflanze giftig ist und die höchste Konzentration des Gifts sich in der Blüte befindet. Leider gehe die Giftigkeit mit der Futterbereitung nicht verloren, wohl aber der Geruch. Die größte Gefahr besteht für Pferde und Rinder; Schafe und Ziegen reagieren weniger. Schon geringe Mengen können zum Tod der Tiere führen, eine Heilung ist nicht möglich. Auf die Ausbreitung durch Samenflug ist auch die Bekämpfung abzustimmen. So solle die Pflanze vor der Samenreife durch Abmähen oder besser durch Ausreißen entfernt werden. Auf Nutzflächen ist eine chemische Bekämpfung möglich. In zahlreichen Versuchen und Beobachtungen wurden im DLR Bitburg umfangreiche Erkenntnisse zum optimalen Bekämpfungstermin und Mittel, aber auch der Stickstoffunverträglichkeit der Pflanze gewonnen. Zusammenfassend stellte Werner Roth fest, dass Jakobskreuzkraut ein besonderes Problem auf extensiven Grünlandflächen und in Ökobetrieben ist und seine weitere Ausbreitung durch eine Verordnung verhindert werden müsse. Eine mechanische Bekämpfungsmaßnahme sei zeitaufwendig und nicht nachhaltig, eine chemische dagegen im Frühjahr durchgeführt zwar teuer, aber effektiv. Sollten noch Fragen offen geblieben sein, kann man sich gerne an Herrn Roth wenden. Werner Roth

 

Link zu dem Thema Grünland: Wie optimiere ich mein Grünland für die Pferdehaltung? http://www.dlr-rnh.rlp.de/Internet/global/themen.nsf/0/2cd51fd54423a05ec12579490036cf58/$FILE/Zweibr%C3%BCcker%20Pferdeforum%202011%20Internet.pdf


 

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