20 Jahre ist es her, als die Idee aufkam, gemeinsam mit unseren Pferden in den Urlaub in zu fahren. Ein Ziel war schnell gefunden, die Heupenmühle, auf dem Ponyhof hatte Ruth ihre Kindheit und Jugend zu Pferd verbracht. Die Heupenmühle ist eine zum Ponyhof umgebaute alte Wassermühle inmitten der schönen Vulkaneifel. Es gibt 3- bis 6-Bett-Zimmer mit unterschiedlicher Bettenzahl und vielen grünen Wiesen für die Pferde. Ein langes Wochenende sollte es sein. Fronleichnam oder Himmelfahrt. Gesagt, getan: Birgit nahm die Organisation in die Hand und es trafen sich im ersten Jahr am Donnerstag dem 09. Mai 2002 13 Reiter und 11 Pferde voller Erwartung und Tatendrang bei bestem Wetter auf dem Reiterhof.

Inzwischen sind wir immer um die 16 Reiter und ihre Pferde und wer einen der begehrten Plätze bekommen will, muss schnell sein mit der Buchung, sobald die Ausschreibung raus ist. Wer kein eigenes Pferd hat oder es nicht mitbringen kann, für den bietet sich die Gelegenheit eines der Mühlenponies zu reiten. Die Pferde werden auf einer großen Gemeinschaftswiese untergebracht, wer will kann aber auch für sein Pferd eine Box oder eine eigene Wiese haben. Kaum sind die Zimmer in Beschlag genommen geht es natürlich gleich hinauf aufs Pferd. Ruth, Dani, Martina kennen die Gegend wie ihre Westentasche, da kann man sich einfach anschließen. Die Karten des Eifelvereins sind ebenfalls gute Rittführer, wenn man denn Karte lesen kann. So finden sich schnell kleinere und größere Gruppen für ausgedehnte oder weniger ausgedehnte Reittouren zusammen. Ziele mit Anbindebalken und Genuss für den Gaumen gibt es reichlich. Die Barweiler Mühle mit ihren Forellen ist immer einen Ausflug wert, auf der Nohner Mühle an den Nohner Wasserfällen und diversen Höhlen gibt es leckere Waffeln, vorbei an einem keltischen Ringwall im Bauernhofcafe warten Kuchen und Eis auf Leverkusener und Solinger Gäste. Wer nicht so viel zunehmen will, für den sind das Trockenmaar bei Mosbruch über den Hochkelberg oder das Booser Doppelmaar mit Lavabombe und Aussichtsturm lohnenden Ziele. Je nach Veranstaltung immer im Ohr: der Nürburgring.

Alle Reiter und Pferde glücklich wieder da, gibt es viel zu erzählen, die einen hat das Gewitter erwischt, es gab Monster unterwegs in Form von Lamas, jemand hat einen Hufschuh verloren, eine Gruppe hat sich verritten … „die Karte stimmt nicht“. Eine Gruppe kommt später, die Kinder können sich nicht sattsehen… ist irgendwo ein Dorffest? Nein, UNSERE REITKINDER finden die Eifel so spannend. Begeistert wird von der tollen langen Galoppstrecke oder dem Wahnsinnstölt geschwärmt. Pferde, die zuhause teilweise nur schwer zu motivieren sind, laufen eifrig in der Gruppe. Reiter, die zuhause etwas ängstlich sind, wachsen über sich hinaus und sind stolz auf sich und ihre Pferde. Immer wieder wunderschöne Ritte in dieser tollen fast menschenleeren Landschaft. Wenn man wie wir aus der Region Leverkusen- Solingen kommt, erstaunt einen immer wieder, dass man in der Eifel oft den ganzen Tag Reiten kann ohne einem einzigen Menschen unterwegs zu begegnen.

Und Abends? Ja abends gibt es leckeres Essen, die inzwischen berühmte Spinatlasagne, diesen teuflisch leckeren Rhabarberkuchen, ob warm oder kalt, Hitze oder Dauerregen, Grillen und Reitergeschichten am Lagerfeuer müssen sein. Inzwischen ist die Fahrt zur Heupenmühle zur Tradition geworden. Nicht nur die wunderbare Landschaft lockt mit endlos langen, weichen Wiesen – und Waldwegen, auch das Beisammensitzen und Klönen in lockerer, netter und unkomplizierter Atmosphäre ist immer wieder schön.

Dieses Jahr jährt sich unsere Fahrt zum 20. Mal. Endlich gab es nach zwei Corona-Jahren, keine Einschränkungen mehr und dazu hatten wir Glück mit dem Wetter. So haben wir über Christi Himmelfahrt vier schöne sonnige aber nicht zu heiße Tage mit tollen Ritten in die Umgebung und auch mit Einkehr im Bauernhofcafe verbracht. Nur für die langen Ritte, fanden sich diesmal nur wenige Reiter. Teilweise waren die Pferde nicht fit oder noch zu jung teilweise werden wir Reiter auch allmählich älter und gemütlicher und genossen es den Tag auch ein wenig zu vertrödeln, zu verquatschen und ausgiebig am Lagerfeuer zu sitzen. Inzwischen sind diejenigen von uns, die von Anfang an dabei gewesen sind, schon nicht mehr mit demselben Pferd sondern mit ihrem Nachwuchspferd bzw. Pferden unterwegs (von denen das älteste jetzt auch schon 18 Jahre alt ist). Eine wunderbare Tradition, die wir auch im nächsten Jahr, dann über Fronleichnam, fortsetzen werden. Wir freuen uns schon!

Bericht: Inke Feder und Ruth Meissner

 

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