Experte Martin Reiman klärt EN-Freizeitreiter über die Wissenschaft der artgerechten Pferdeweiden auf.
Sprockhövel ist nicht nur für seine landwirtschaftlichen Nutzflächen bekannt – auch Pferdesportler aus weitem Umkreis schätzen das Freizeitangebot.

Wichtig ist auch hier, dass die Pferde über eine artgerechte Weidefläche verfügen, die den Tieren sowohl Auslauf als auch umfangreiche Nahrungsgrundlage bietet. Doch wie wird eine solche Weide gepflegt? Martin Reimann, Experte eines namhaften Düngemittelherstellers, gab den Mitgliedern des Vereins „Freizeitreiter im Ennepe-Ruhr-Kreis“ in der Dorfschänke Niedersprockhövels Auskunft.

Zu den Weideproblemen der Pferdehalter zählen zerstörte Grasnaben. Reimanns Tipp: „Gras nie tiefer als fünf bis sechs Zentimeter herabfressen lassen.“ Weiteres Ärgernis: So genannte Geilstellen , also Stellen, an denen der Kot vermehrt abgesetzt wird und die dann wiederum als Parasitenherd dienen. Lösung müsse hier das Mähen von dort entstehendem Unkräutern sein, außerdem: „Es ist in jedem Fall empfehlenswert, den Kot zwei- bis dreimal pro Woche per Hand abzusammeln.“ Auch die Grasnabenverschlechterung war Thema.

Ursachen meist Beschädigungen durch den Tritt, Fehlnutzung oder zu tiefen Schnitt. Diese Mängel gelte es zu beheben, außerdem sei eine ausgewogene Düngung durchzuführen. Düngung war dann auch das zweite große Thema des Abends. Reimann erläuterte: „Bevor überhaupt mit irgendeiner Düngung begonnen wird, ist es unerlässlich, eine Bodenprobe bestimmen zu lassen.“

Diese koste um die 15 Euro und werde von der LUFA durchgeführt. Ein Einsatz von Volldünger empfehle sich nicht in jedem Fall. So sei die Versorgung mit Kalium und Natrium oft nicht ausreichend, och gerade Natrium müsse genug vorhanden sein, da dieses Element ja von den Pferden vermehrt aufgenommen und wieder ausgeschwitzt werde.

Als Dünger empfahl Reimann Kalkstickstoff. Förderlich wären zudem regelmäßiges Mulchen, Reinigungschnitte, Wechselweide mit Wiederkäuern sowie das Schleppen oder Walzen im Frühjahr. Außerdem sei die Bestandsdichte unbedingt zu berücksichtigen, sie dürfe nicht zu hoch sein.

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