Ein Kommentar von Harald Biermann vom KV Ittertal
Zu Beginn der 70er-Jahre des vorigen Jahrhunderts wurde die Gesetzeslage für uns „Buschreiter“ zunehmend restriktiv. Das war dann auch die Initialzündung für die Gründung der VFD und anderer reiterlicher Zusammenschlüsse mit dem Ziel, die Bewegungsfreiheit für Reiter in der freien Landschaft und im Wald auf öffentlichen und privaten Wegen zu erhalten bzw. zu erreichen.

Es war die Zeit, in der es „In“ war über angeblich großkotzige, arrogante und aggressive Reiter zu lamentieren. Kaum ein öffentliches Organ (Funk, Fernsehen, Presse) ließ es sich entgehen, über angeblich durch Reiter verursachte Schäden in Wald und Flur zu berichten. Reiter haben das Wild verscheucht, die Ernte vernichtet und Mütter mit Kleinkindern „nieder geritten“. Alle Behörden, Jäger, Förster, Landwirte usw. waren sich in der Gegnerschaft zu den Reitern einig.

In dieser Zeit ist es uns gelungen, mit sehr viel persönlichem Einsatz und beeindruckendem Zusammenhalt einen „Reitwegering“ im Ittertal zu installieren. Dieser Ring hatte Zugang von allen Ställen rund um das Ittertal. Es bestanden Anschlüsse zum Reitgebiet „Hildener Heide“ mit Verbindung zur „Ohligser Heide“, Anschluss zum „Osterholz“ (Vohwinkel/Gruiten) und Anschluss zum großen Reitgebiet „Klosterbusch“ (Vohwinkel), „Wupperberge“ (Wuppertal/Solingen) bzw. „Burgholz“ in Wuppertal.

Das war eigentlich ein hinnehmbarer Zustand für alles Beteiligten.Im Laufe der Jahre hat sich das nun immer mehr verschlechtert. Hier ein Fußgängerschild, dort ein Reitverbot, an anderer Stelle eine wegen Baumängeln gesperrte Brücke, anderer Orts eine kleinere und größere Baumaßnahme. Das könnte ich noch seitenweise fortführen.
 
Fakt ist: Im Ittertal ist legales Reiten nicht mehr möglich. Eine im Landtag NRW anhängige Novellierung des Landschaftsgesetzes, die wesentlich „reiterfreundlich“ sein soll, lässt noch auf sich warten.
 
Wir sind der Meinung: So geht das nicht weiter!
 
Deshalb haben wir am 08. Mai 2011 eine eingehende Besprechung mit der Unteren Landschaftsbehörde der Stadt Solingen ( Frau Klause) gehabt. Von Seiten des VFD-Kreisverbandes Ittertal waren anwesend: Frau Ulrike Eckhardt als 1. Vorsitzende, Frau Eva Kohl und der Unterzeichner Harald Biermann als 2. Vorsitzender. Unterstützt wurden wir von Frau Heidi Löwen vom VFD Kreisverband Velbert als Beauftragte des VFD Landesverbandes NRW.
 
Wir haben offen und klar unsere Anliegen formuliert, unser Unverständnis über manche Vorgehensweise und unseren Unmut über manche „Nichtanhörung“ der Reiterschaft geäußert. Wir haben aber auch über manche „Zuständigkeiten“ innerhalb der verschiedenen Behörden gestaunt: Kreis Mettmann mit den Städten Haan und Hilden, Stadt Wuppertal, Stadt Solingen, Staatsforst usw.: Das alles zu koordinieren bedarf schon einer gehörigen Portion Idealismus, gegenseitigen Verständnisses und struktureller Abgleichung.
 
Wir sollten uns jedoch nicht entmutigen lassen, sondern entschlossen und gemeinsam daran arbeiten. Dazu gehört selbstverständlich auch, dass die Reiter und deren Angehörige und Freunde „den Hintern bewegen“ und sich offen und schriftlich zu solidarisieren.
 
Der VFD Kreisverband Ittertal trifft sich jeden 1. Mittwoch im Monat um 19.30 Uhr in der Gaststätte „Becherhus“ in Haan. Ich denke, dort regelmäßig zu erscheinen und auch die Mitgliedschaft in der VFD ist das Mindeste an Solidaritätsbezeugung.
 
Auch die wenigen aktiven „ehrenamtlich“ tätigen Reiter/innen brauchen diese Zustimmung, um weitermachen zu können. Weitere Zusammenarbeit und Mithilfe wäre natürlich willkommen.
 
Also dann einen guten Ritt
Euer
 
Harald Biermann

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