Für den 06.05.2016 hatten wir zu dem viel diskutierten Thema Wurmkuren eingeladen.

Trotz des warmen Wetters kamen 27 Gäste.

Referent war der Pferdetierarzt Dr. med. vet. Michael Mäule aus Bissendorf. Er hielt einen sehr anschaulichen Vortrag zu dem Thema, mit teilweise recht ekeligen Bildern und Beschreibungen der Würmer und ihrer Wanderwege. Gut war sicherlich, dass viele schon gegessen hatten. :-)

Der Schwerpunkt seines Vortrages lag bei den Endoparasiten und hier bei den Würmern und Magendasseln.

Inhaltlich stellte er zunächst die krankheitsbedingten Symthome eines Wurmbefalls da und ging dann intensiv auf die einzelnen Wurmarten und die Magendassel ein. Weiterhin erläuterte er die verschiedenen Nachweisverfahren. Anschließend beschrieb er noch das Wurmkurmanagement und die unterschiedlichen Präparate.

Dr. Mäule machte deutlich, dass ein gewisser Parasitenbefall beim Pferd relativ normal sei. Es würde lediglich eine Begrenzung engestrebt werden. Ein Massenbefall an Würmern sei die Folge eines gestörten Gleichgewichtes zwischen Parasit und Pferd.

Zur Magendassel gab er zu verstehen, dass die Wurmkur nur im Winter hilft, da sich die Magendasseln dann im Magen aufhalten und dort Blut saugen. Sitzen sie noch an der Zunge wirke die Kur nicht.

Als Nachweisverfahren kämen mehrere Möglichkeiten in Betracht. Der Nachweis sei makroskopisch, mikroskopisch, serologisch oder endoskopisch zu führen.

Der Nachteil einer Kotprobe sei, dass nur die Eier der erwachsenen Würmer zu erkennen sind, nicht die Larven, die sich im Körper eingenistet haben. Sind also keine Larven/Eier in der Probe nachweisbar, bedeutet dies nicht, dass das Pferd nicht befallen ist. Es sind auch nur die Eier der Strongyliden feststellbar. Gegen Magendasseln und Bandwürmer müsse daher trotzdem entwurmt werden.

 Durch eine selektive Entwurmung würde aber die Resistenzbildung verlangsamt werden.

Die Gabe einer Wurmkur sei auf jeden Fall notwendig und keinesfalls überflüssig. 

Reitpferde mit Weidegang/Stallhaltung sollten daher grds dreimal im Jahr entwurmt werden.

Im Frühjahr (April vor der Weidesaison), im Sommer und im Winter (etwa Dezember Ivomectinwirkstoff gegen die Magendassel).

Eine Wurmstrategie sollte daher bestehen. Die Wurmkur sollte sinnvoll eingesetzt werden. 

Die Begleitumstände seien hier aber auch besonders wichtig.

Zum einen das Stallmanagement:

- ausmisten
- trockene Ställe
- keine Fütterung vom Boden

und das Weidemanagement:

- regelmäßiges abäppeln der Weide
- auch zum Ende der Weidesaison (Larven/Eier können Kälte besser trotzen als den UV-Strahlen der Sonne)
- Kalkstickstoffdüngung im Frühjahr

 Am Ende wurden die verschiedenen Präparate vorgestellt und ihre Wirkstoffe. Diese werden zwar oral gegeben, wirken aber nicht über den Darm, sondern im Blut.

 

Bei unserem nächsten Stammtisch wird es um das Thema Impfungen bei Pferden - Sinn, Wirkung und Risiken gehen. Referentin ist die Tierheilpraktikerin Stefanie Pottz.

 

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