Endlich wieder in Präsenz! Letztmalig hatten wir uns im Oktober in unserem Stammtischlokal gesehen.

Apropos Stammtischlokal - dies war auch schon wieder ein anderes. Nicht mal ein Jahr waren wir bei Thies in Hasbergen gewesen, da mussten wir uns erneut umschauen. Aber, eine nicht repräsentative Umfrage an dem Abend ergab, dass alle mit der Wahl des neues Restaurants  - Gasthaus Meier in Belm/Haltern - sehr zufrieden waren.

Viele der 17 Gäste kamen schon sehr zeitig vor dem Vortrag, um noch etwas leckeres zu essen. Das schöne daran, es war vorher viel Zeit zu quatschen und austauschen, was trotz social media nach der langen Corona-Zeit doch irgendwie gefehlt hatte.

Ab 20 Uhr begann dann unserer Referentin Tanja Rohrmann mit ihrem Vortrag über ein vielleicht oft unterschätztes Thema - das Anweiden.

20220401 TA Anweiden2Tanja ist Huforthopädin. Inhalt ihrer Ausbildung war auch ein Vortrag zum Thema "Fütterung" bei Conny Röhm. Ihr wurde klar, Hufbearbeitung hängt auch immer irgendwie mit der richtigen Fütterung zusammen und so sattelte sie noch die Ausbildung zur "Beraterin für Pferdefütterung und Fütterungsmanagement" drauf.

Ein wichtiger Bereich bei der Fütterung unserer Pferde ist die Weide. Die natürlichste Art unsere Pferde zu halten. Hier bekommen sie grds. kein vorgelegtes "Mähfutter", sondern sie "ernten" selbst und bewegen sich noch dabei.

Tanja ging zunächst auf die botanische Zusammensetzung einer guten Weide ein. Wie z.B. der prozentuale Anteil Ober- und Untergräser zu Kleeartigem und Kräutern sein sollte. Und was sind überhaupt Ober- und Untergräser und wozu sollten wir das wissen? Über diese Fragen klärte Tanja uns intensiv auf.
Und wie war das nochmal mit dem Fruktan? Fruktan sei die Energiequelle der Pflanze, so Tanja. Es sichert ihren Schutz und ihr Überleben. Für unsere Pferde bedeute es aber eine Zuckerart, dessen Aufnahme wir vermeiden wollen.
Daher sei es schon sinnvoll beim Anweiden darauf zu achten, wann der Fruktanwert der Pflanze am höchsten sei.

20220401 TA Anweiden2Als Tipps zum Anweiden stellte sie uns beispielsweise vor erst ab mittags damit zu beginnen und den Pferden vorher ausreichend Heu zu reichen. Auch sollte das Gras schon eine gewisse Höhe haben. Hier spricht man von einer "Bierflaschenhöhe".

Vorteile eines späten und langsamen Anweidens seien z.B.
- langsame Umstellung der Darmflora -> Umstellung von hohem Rohfaserfutter auf niedriges Rohfaserfutter
- weniger Zucker- und Eiweißwerte in der Pflanze
- die Weide wird geschont
- Pflanzen können sich natürlich aussamen
- langsame Gewöhnung an die erhöhte Wasseraufnahme

Nach dem Vortrag beantwortete Tanja noch viele Fragen rund um Gräser und daraus entwickelte sich natürlich auch Gespräche über gutes Heu oder Heulage.

Es war sehr schön mal wieder zusammen zu sitzen und wir freuen uns schon auf den nächsten Stammtisch im Mai, wo es um Erfahrungen von Stefanie Lühr aus Melle mit einer Paddock-Trail Haltung
https://www.vfdnet.de/index.php/niedersachsen-bremen/osnabrueck/osnabrueck-veranstaltungen/Eventdetail/32628/-/themenabend-mai-erfahrungen-mit-paddock-trail-haltung



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