Am Himmelfahrtswochenende vom 05. - 08. Mai 2016 haben wir bei allerschönstem Wetter unseren Kurs zum Geländereiter gemacht. Der Kurs fand in der Saga-Reitschule von Birgit und Uwe Bork in Steinlah statt.

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Unsere Gruppe bestand noch aus weiteren Teilnehmern, die die Prüfung zum Geländerittführer machen wollten und mit uns gemeinsam einen Teil des Theoretischen Unterrichtes begleitet haben.

Ich hatte mir den Kurs so richtig zäh und langweilig vorgestellt, dem war zum Glück nicht so. Birgit Bork, unsere Ausbilderin hat ihr Wissen wirklich, spannend und absolut nicht langweilig an uns weiter vermittelt. Der Kurs war von Anfang bis Ende eher wie ein spannender Workshop mit Erfahrungsaustausch. Birgit legte ein Thema auf den Tisch und jeder konnte etwas dazu sagen. Danach wurde erläutert, was Richtig und was Falsch ist, mit Beispielen oder aus eigenen Erfahrungen dargestellt. Jeder von uns konnte seine Meinung und seine Erfahrung dazu einbringen.

So war jedes Thema, egal ob ein Reitunfall im Gelände, das Wegerecht, das ideale Geländepferd oder die richtigen Reitschuhe, spannend von Anfang bis Ende. Es wurden drei Tage lang jedes Thema rund ums Pferd und Geländereiten durchgearbeitet. Und zwar so vollständig, dass ich den Abend vor der Prüfung nicht einmal in die Prüfungsunterlagen schauen musste.

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Wir fingen, nachdem drei von uns ihre eigenen mitgebrachten Pferde versorgt hatten, täglich und pünktlich um 9.00 Uhr an. Dann war eine knappe Stunde Mittagspause und es wurde jeden Abend bis ca. 19.00 Uhr gelernt und gefachsimpelt. Da wir keine Raucher dabei hatten, verzichteten wir auf Pausen und haben einfach zwischendurch etwas geknabbert.

Aber neben der vielen Theorie war natürlich auch noch jeden Tag Reiten angesagt. So sind wir einen Tag im Gelände gewesen und haben das Entfernen von der Gruppe, das richtige Gruppenreiten, mit Abständen einhalten, Handzeichen vom Gruppenführer achten und vieles mehr geübt. Ein Tag waren wir in der Bahn und haben das geübt, was bei der Prüfung verlangt wird, aber nicht so gut funktioniert. War bei mir die Vorderhandwendung. Den anderen Tag haben wir dann schon in der Halle die einzelnen Module aus der Prüfungsaufgabe geprobt. Die meisten von uns hatten Probleme mit den Buchstaben an der Bande. Wir waren ständig auf der Suche nach dem K oder dem C oder auch dem G.

Am Sonntag dann der spannende Prüfungstag. Als erstes mussten wir unsere Dressuraufgabe hinter uns bringen. Danach war erst mal großes Aufatmen, denn das bereitete uns als Geländereiter die größten Sorgen. Als nächstes wurden unsere Pferde auf Ritttauglichkeit durch die angehenden Rittführer gecheckt. Dabei fiel ein Pferd aus, weil es Auffälligkeiten in der Sattellage zeigte. Eine weitere Reiterin verzichtete aufgrund der Hibbeligkeit ihres Pferdes auf ihr Pferd während der Geländeprüfung. So bekamen beide Reiterinnen einen Leih-Isi von Birgit und Uwe. Also war mein Pferd der einzige Nicht-Isi, der aber locker vom Tempo mit den Rennmaschinen mithalten konnte. Es wurde das umgesetzt, was wir die Tage zuvor gelernt haben.

Uwe als Prüfer begleitete uns mit dem Fahrrad Bergauf und Bergab durch den Wald. Dort prüfte er ganz genau unsere gestellten diversen Aufgaben, fragte nach Giftpflanzen am Rastplatz usw. Aber auch das klappte alles super bei allen Teilnehmern. Im Dorf angekommen, kam uns schon ganz aufgeregt eine Person entgegen, die auf einen Reitunfall hinwies. Also wurde noch schnell Erste Hilfe geleistet, das Zweibeinige Pferd eingefangen und unsere Pferde versorgt.

Im Anschluss wurde Mittagsessen bestellt und bis dahin, nahm sich Uwe je 2 Personen für die mündliche Prüfung vor. Davor hatte ich auch großen Bammel. Aber meine Bedenken erwiesen sich als unbegründet. Uwe hat es uns wirklich sehr leicht gemacht. Genau wie Birgit hat er nicht verbohrt auf die Antwort zu seiner Frage beharrt, sondern das Ganze eher wie ein nettes Fachgespräch abgehalten. Wir saßen in der Sonne auf der Terrasse, bei einem kühlen Getränk und es wurde Frage für Frage gestellt und daraus dann ein netter Workshop, indem wir schon unsere Antworten parat hatten, aber auch unsere Erfahrungswerte mit einbrachten. So war die Prüfungsangst ruckzuck verschwunden.

Nachdem alle Teilnehmer der Geländereiter fertig waren, kam der Prüfer mit erstem Gesicht in den Schulungsraum und verkündete uns, dass alle fünf Geländereiter die Prüfung bestanden haben. Nach 4 harten Tagen, an denen wir sehr viel dazu gelernt haben!

Da fielen wir uns in die Arme. Welche Erleichterung.

Maike Groß mit Napollion

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