Ein Bericht von Nora Jatsch


Abladen, Putzen, Satteln, Aufsitzen, Losreiten. Für die einen begannen hier zwei Tage
Abenteuer, für die anderen zwei Tage Ruhe vor dem Alltag und für manche auch beides
zusammen. Am Morgen des 1. September trafen wir uns mit unserer Rittführerin Petra Stolpmann in Evessen. Wir waren eine tolle Gruppe, die aus acht Reitern bestand und auf dem Rückweg begleitete uns sogar die kleine Hündin Bo das letzte Stück. Wir hatten sowohl erfahrene Wanderreitpferde dabei als auch zwei Jungpferde die ihren ersten Wanderritt bestritten.

Doch fangen wir vorne an. Keine 200 Meter nach unserem Abritt trafen wir auf
ein paar verspielte kleine oder vielleicht auch große Hausschweinchen, die unsere Gruppe
das erste Mal aufwirbelten. Der Weg führte uns nun eine Zeit lang durch weite Wiesen und
Felder. Die erste Pause machten wir bei Petra zuhause. Hier hatte sie mühevoll Brötchen
und Getränke für uns vorbereitet. Die Pferde pausierten derweil an der Bortsteinkante und
versuchten hier und da auch etwas von den Köstlichkeiten zu ergattern. Nach diesem
herrlichen ersten oder für einige auch zweiten Frühstück ging es weiter.

Im Schritt und im Trab ritten wir bei bestem Wetter und toller Stimmung Richtung Stöckheim. Unsere Pferde trugen uns sicher und mit ebenso guter Laune durch die schöne Umgebung. Nach der Durchquerung einer kleinen Wasserfurt, sollten auch sie eine Pause  bekommen. Auf den letzten Kilometern trafen wir uns mit Katharina Eckolt, die uns mit ihrem Pferd entgegen kam. Ein wunderschöner Pfad schlängelte sich einige Zeit lang durch  den Wald, bevor wir wieder auf Zivilisation trafen. Um zu Katharina´s Anwesen und unserem Nachtquartier zu gelangen, mussten wir noch die Schienen der Straßenbahn passieren. Doch dann war sie geschafft, die erste Etappe. Die Ponys wurden versorgt und wir saßen noch lange bei leckerem Essen und Lagerfeuer beisammen, bevor wir schlafen gingen.

Der zweite Tag begann mit einem fantastischen Frühstück. Vor dem Abritt stellten wir uns
zum Gruppenfoto vor dem Haus auf und dann ging es los. Noch einmal begegneten wir
den aufregenden und abenteuerlichen Dingen des Vortages aber auch den
wunderschönen Wald- und Feldwegen. Viel zu schnell näherten wir uns unserem Zielort.
Zwischendurch bekamen sowohl die Pferde als auch wir Reiter wieder eine kleine
Stärkung und ehe wir uns versahen, lag Evessen vor uns.

Eine Aufgabe sollten wir jedoch
noch gemeinsam meistern. Am Sonntag feierte man in Evessen ein großes Dorffest.
Unzählige Autos, Menschen und Musik in sichtbarer Nähe. Die Ponys nahmen es
gelassen. Sie dachten wahrscheinlich „Warum machen die Menschen nur immer so eine
Aufregung?!“ Ob sie dabei an uns dachten oder an die feiernde Gesellschaft ließ sich nicht
sicher feststellen. Zurück an der Wiese, auf der die Gespanne parkten, war es dann auch
endlich klar. Wir hatten es geschafft. Mehr als 50km in zwei Tagen. Somit haben wir uns
an diesem Wochenende das bronzene Leistungsabzeichen eritten.

Mittlerweile bin ich schon einige Wanderritte geritten. Ich kann nur jedes Mal wieder
sagen: Es lohnt sich. Man macht Erfahrungen, die das Pferd- Mensch Team enger
zusammen schweißen. Man lernt viele nette Leute kennen und hat jede Menge Spaß.
Ebenfalls bietet die Umgebung und die Natur jedes Mal einen neuen Anreiz, denn jede
Gegend hat seine ganz eigenen Vor- und Nachteile.

 

 

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