Zum zweiten Mal hatten wir dieses Jahr das Glück einen Reitkurs mit dem großartigen Doma Vaquera- und Working Equitation- Trainer ,,Rolf Janzen" organisieren zu dürfen.

Die Idee war diesmal keinen einfachen Lehrgang in der Halle anzubieten, sondern das Training der Working Equitation ins Gelände zu
verlegen- in Spanien heißt es auch ,,Doma de campo" und ist mittlerweile eine eigene hoch interessante Turnierdisziplin.

Die Arbeitsreiterei der spanischen Rinderhirten findet nun mal im Campo, im Gelände, statt und so sollten die Pferde und Reiter auch bei
uns die Möglichkeit haben, dieses zu erleben. Auch der geneigte Freizeit- und Geländereiter hat hierzulande kaum mehr die Chance, ungestört und ohne Autos oder geteerte Wege und Strassen, sein Pferd zu trainieren.

Kurzerhand hatte ich bei Johannes Beck-Broichsitter in Heist/ Uetersen angefragt, ob wir diesen Kurs auf dem Johannenhof veranstalten
dürften und er sagte spontan zu.

Der Johannenhof hat ein weitläufiges und wunderschönes Vielseitigkeitsgelände mit Hügeln und Senken und Wasserflächen zum durchreiten und vieles mehr. Einfach ein riesengroßer vielseitiger Spielplatz für alle Pferd/Reiterpaare.

Die Resonanz auf die Kursausschreibung war überwältigend: innerhalb von nur einem Abend war der gesamte Kurs ausgebucht!!!

Alle hatten Interesse die Dressur mit dem Geländetraining zu verbinden.

Die Gruppe von Lernwilligen und Pferden war dann auch bunt gemischt. Marie Luise mit ihrer jungen Lusitanostute oder Jannes (13) mit
seinem Connemara-Mix, Warmblüter, Reitponies, Quarter Horses mit Nicole und Roman aus Osterholz oder Jana mit ihrer Lusitano-Friesenstute und ein argentinischer Criollo usw.

Am 14.-15. Juni war es dann soweit. Die ersten Anhängergespanne fuhren morgens auf den Hof und Reiter und Pferde stiegen aus
und schauten sich erstmal auf der weitläufigen Anlage vom Johannenhof um.

Mehrere Stallgebäude aus HoIz, aus denen interessierte freundliche Pferde dem Besucher entgegen blicken.

Hohe Birken, Eichen und Kiefern bieten genug Schatten an heißen Tagen.

Hinter den Stallungen erstreckt sich das leicht hügelige Gelände mit einer Galoppstrecke außen herum, verstreute Bäume und Baumgruppen mit den verschiedensten Natur- Hindernissen, die zum Reiten einladen.

Für die Pferdegäste waren schöne Paddockboxen mit Heu und Stroh hergerichtet worden, die sogleich bezogen werden konnten.

Dann hieß es aufsatteln und die erste Unterrichtseinheit auf dem herrlichen Dressurplatz ,,genießen".

Es war tatsächlich ein Genuss, denn der Platz ist wunderschön von hohen alten Bäumen umgeben, man hört nur das Rascheln der Blätter,
die sich im Wind wiegen, kann sich jedoch voll auf den Unterricht konzentrieren und gleichzeitig in dieser ruhigen Atmosphäre entspannen.

Der Vormittag verging wie im Fluge - jeder bekam seine Einheit Einzelunterricht - Rolf erklärte hoch konzentriert, ging auf
Trainingsprobleme oder Wünsche ein, gab unermüdlich Tipps und Anweisungen und holte die Schüler genau da ab' wo sie reiterlich stehen.... Einfach herrlich diesem Trainer bei der Arbeit zuzusehen!!

Mittags bestellten wir nette Leckereien vom Pizzaservice, bevor es dann am Nachmittag weiter ging.

Dieser fand bei herrlichem Sonnenschin draußen im Gelände statt.

Also hieß es wieder Pferde satteln und in Zweier- oder Dreiergruppen ins Gelände.

Rolf ließ dann erstmal um und auf die Hügel traben und galoppieren, anschließend eine kleine Senke mit weichem Boden durchqueren, die auf der anderen Seite wieder aufwärts aufs Grasland führte.

Hier gab es kleine Herausforderungen für manche Pferde, denn das mussten sie erstmal kennenlernen, den Hilfen des Reiters vertrauen und sich sicher dort hindurchleiten lassen. Manch ein Pferd/Reiterteam hatte ganz schnell Spaß an der Sache- so wurde in die Senke getrabt, um auf der anderen Seite mit ,, Juhu" wieder heraus zu galoppieren.

Der Spaß daran war nicht zu übersehen.

Rolf kombinierte dann auch immer wieder neu. Um einen Hügel herumgaloppieren, dann in die Senke, danach hinüber zum Zweierwall- hinauf- hinunter und wieder hinauf- hinunter.. usw.

Als große Herausforderung und Spaß gleichermaßen kam dann der Teich mit Wasserdurchritt.

Johannes hatte vorher erklärt, vorne ist es noch knietief und je weiter nach hinten desto mehr ,,Blubb". wir bleiben dann lieber
vorne. :-)

Es ging ein Stück abwärts in eine Senke mit lockerem weichem Sand, die dann direkt ins Wasser führte...

Hier fragten manche Pferde dreimal an, ob sie denn wirklich ins Wasser sollen- andere wollten gar nicht und brauchten etwas mehr
Überredungskunst.

Um zu helfen, zog ich kurzerhand die Stiefel aus, krempelte die Hose hoch und watete vor Jana und ihrer Lusitano-Friesenstute ins Wasser und lockte und führte sie nach zwei Anläufen erfolgreich ins Wasser.

Wohlgemerkt unter den lustig- scherzhaften Kommentaren und Applaus der anderen... Aber alles Spaß und es waren nette Sprüche. :-)

Das Wasser war warm und der Boden des Teiches schön trittfest mit weißem Sand-

allerdings das ,,knietief' entpuppte sich als Oberschenkelhöhe, so dass ich den Rest des Tages etwas feuchte Hosenbeine
hatte"':-)

Zum Schluss des Tages waren alle begeistert, einige ritten immer wieder und immer schneller durchs Wasser, dass es nur so zu allen Seiten spritzte- Jana galoppierte mit einem breiten Grinsen immer wieder dieSandstrecke auf und ab, Roman und Nicole bekamen nicht genug vom hügel-auf- und abreiten und auch die Zuschauer kamen auf ihre Kosten.

Am Samstagabend bauten wir den Grill auf und da jeder etwas mitgebracht hatte, war von allem reichlich vorhanden- leckere Salate, Würstchen, Fleisch, wein, Radler für Rolf ;-) und so ließen wir die Erlebnisse und den Tag langsam ausklingen.

Wir freuen uns schon auf den nächsten Kurs im September mit Rolf und können die Zeit kaum abwarten.

In diesem Sinne: auf die Pferde, auf die Reiter, auf die edle Reiterei!!! :-)

LG Eure Caro

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