Der Traum eines jeden Reiters ist eine verständnis- und vertrauensvolle Beziehung mit seinem Pferd. Die Herausforderung dabei ist, dass unsere Vierbeiner eine andere Sprache sprechen als wir. Der Mensch kommuniziert hauptsächlich durch Reden. Pferde hingegen verständigen sich überwiegend durch Körpersprache.

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Es kommt vor, dass wir über unsere Körpersprache unbewusst Signale an das Pferd senden und  dadurch Situationen entstehen in denen wir das Verhalten unseres vierbeinigen Partners nicht verstehen. Missverständnisse entstehen wenn unterschiedliche Sprachen gesprochen werden.

 In der fünfjährigen Grundausbildung bei Bea Borelle durfte Sandra Morkis die lizenzierte Prüfung „Boden- und Körperarbeit“ ablegen. Des Weiteren kann Sandra auf wertvolles Wissen aus versierten Kursen, direkt bei Linda Tellington-Jones und Carlita Picard, zurückgreifen.

All das Zusammengefasst bildet eine perfekte Grundlage um mit unserem Freizeit- und Waderreitverein einen Bodenarbeitskurs zu veranstalten und uns eine Kommunikationsebene zu unseren Vierbeinern näher zu bringen. Es ist einfacher einen Menschen darin zu schulen seine Körpersprache bewusster wahrzunehmen, als einem Pferd ein Duden zu erklären. Zumal man den Hintergrund bedenken sollte, dass wir Diejenigen sind die etwas von dem Pferd wollen – nicht umgekehrt.

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So haben am Samstag den 07. März 2020 sowie Sonntag 08. März 2020 insgesamt 11 Teilnehmer von dem umfangreichen Wissen von Sandra profitieren können. Mit jedem Mensch-Pferd-Paar wurde individuell an deren Verständigung gearbeitet. Am Vormittag wurde innerhalb 45 Minuten die Basis getestet und eine Kommunikationsgrundlage geschaffen z.B. sollte man, neben seinem Pferd stehend, es dazu bringen loszulaufen. Dabei war wichtig, dass sich das Pferd zuerst vorwärts  bewegt. Eine sehr gute Übung um zu sehen wie gut das Pferd auf den Menschen achtet und wie deutlich die Hilfestellung ausfallen müssen um eine Reaktion zu erhalten. Am Nachmittag, nachdem die Pferde in Ruhe über das erlebte Nachdenken konnten, folgte eine 30 Minütige Vertiefung.

Durch verschiedene Hindernisse und Aufgabenstellungen wurde das Pferd zur Konzentration aufgefordert und der Mensch in seiner Körpersprache geschult. Einige Teilnehmer haben mit Ihrem Pferd die Übungen am Halfter durchgeführt, andere haben die Trense benutzt. Als Verlängerung des Armes hat jeder eine Gerte in die Hand bekommen.

Eine der Aufgaben war ein aus Stangen gelegtes L. Das Pferd sollte bis zum Wendepunkt geführt werden, rechtzeitig anhalten und dann um den Winkel geführt werden ohne dabei über die Stangen zu treten.

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Das hört sich einfacher an als es ist – für ein großes Pferd gibt es keinen Sinn eine solch enge Wendung zu machen, daher ist der Mensch gefordert ganz klar zu sagen was verlangt wird. Eine Stufe schwieriger war, das L Rückwärts zu durchlaufen und die Spitze der Krönung bildeten zwei ineinander gelegte U – dabei war eine Wendung  um einen herum und die Andere Wendung von einem weg

 Eine der Teilnehmerinnen hatte ein sehr aufgeregtes Pferd das Mühe hatte sich in der fremden Umgebung zu konzentrieren. Sandra half den beiden indem sie das Pferd durch Stangenarbeit dazu brachte seine Aufmerksamkeit auf die Übungen zu lenken. Ein Stern aus Stangen die von der Mitte ausgehend unterschiedliche Höhen hatten brachte den Durchbruch. Durch die relativ engen Wendungen musste das Pferd sein Tempo reduzieren und sich darauf konzentrieren welche Höhe die nächste Stange bringen würde.

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Unter den Teilnehmern gab es aber auch schon sehr fortgeschrittene Teams. Auch für sie hatte Sandra abwechslungsreiche Herausforderungen in Petto. An der Trense geführt das Viereck verkleinern und vergrößern oder am Halfter korrekt ausgeführte Vor- und Hinterhand Wendungen. Für ein junges Kutschpferd packte Sandra unter anderem einen Schirm, einen Klapperbeutel und Planen aus.

Am Ende des Tages hatte jeder eine neue Sicht auf sich, sein Pferd und die gemeinsame Verständigung!

Ein herzliches Dankeschön und großes Lob  an Sandra Morkis!

 

Zitate:
Christina: Der Kurs war unglaublich inspirierend mit sehr viel Input. Vieles davon kann man für das tägliche Training übernehmen und einige Übungen zwischendurch einbauen.

Zuschauerin: Sandra hat eine sehr feine, aber klare und konsequente Art den Pferden zu vermitteln was von Ihnen erwartet wird. Mit den Teilnehmern ist sie sehr geduldig und kann unglaublich gut erklären. Ich bin voller Tatendrang diese Übungen mit meinem Pferd auszuprobieren.

Selina: Sandra hat die Problematik zwischen meinem Pferd und mir sofort erkannt. Mein Pferd wollte immer bestimmen wo es lang geht und in welchem Tempo. Ich habe heute gelernt mein Pferd auf mich zu fokussieren und über meine Körpersprache mit ihr zu kommunizieren. Neu für mich war, dass zwischen Pferd und Mensch ein Individualbereich bestehen soll – halte ich diesen ein ist mein Pferd entspannter und aufmerksamer.

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