Unser Wanderfahr-Kurs erstreckte sich über fast acht Wochen, in denen sich die Teilnehmer regelmäßig an den Wochenenden und für einige Einzelstunden unter der Woche bei Uwe Link trafen, um in die Geheimnisse des Wanderfahrens eingewiesen zu werden.Wanderfahrt 2 1

Auf dem Plan standen neben der richtigen Ausrüstung für Pferd und Fahrer beim Wanderfahren auch der Umgang mit Topographischen Karten, der Umgang mit dem Kompass sowie die Orientierung an natürlichen und künstlichen Gegebenheiten bei Tag und bei Nacht (Sonne, Mond, Flüsse, Friedhöfe, Kirchen, SAT-Schüsseln…)

Natürlich gehören zu den Kenntnissen eines richtigen Wanderfahrers auch das Training und die Fütterung des Pferdes für die Vorbereitung auf eine größere Tour, die gesamte Planung der Wanderfahrt, das Verhalten bei Zwischenfällen und unvorhergesehenen Vorkommnissen, Giftpflanzen, Wetterkunde und vieles, vieles mehr. Teilweise kamen wir uns schon vor wie richtige Pfadfinder… wenn wir uns nur mit Karte, Kompass und anhand der Sonne durch unbekanntes Terrain schlagen mussten.

Fahrerisch bekamen wir Nachhilfe im Rückwärtsfahren (1- und 2-spännig, mit und ohne Hintergeschirr!), Anhalten am Berg ohne die Bremse zu betätigen und dann selbständiges Halten des Wagens von den Pferden, Fahren vom Boden neben der Kutsche herlaufend sowie Fahren im geschlossenen Verband.

Nach dieser gründlichen Vorbereitungszeit stand dann unsere Prüfung mit Kathrin Laske an.

Zwei Tage sollte unsere Wanderfahrt dauern, die Strecke hatten wir vorher festgelegt. Sie sollte einige Anforderungen enthalten, aber Mensch und Pferd wieder wohlbehalten am Ziel ankommen lassen. Nach einer eingehenden Kontrolle der Pferde und Fahrtauglichkeit der Kutschen bepackten wir diese mit allerlei, was man zum Wanderfahren braucht. Dann ging es ans Aufschirren, Anspannen und schon ging die lustige Fahrt los.

Die erste Teilstrecke führte uns durchs romantische Donautal und verlief ohne nennenswerte Zwischenfälle. Auch die eingelegte Rast ging problemlos über die Bühne, aber dann schaffte die Kombination Roter Traktor im Wald / Möbelwagen auf der Straße, dass der Zweispänner kurzfristig durchging. Nach wenigen Metern hatten wir das Gespann wieder zum Stehen gebracht und es ging im ruhigen Schritt weiter, allerdings bemerkten wir, dass bei diesem Manöver unser Kumetgeschirr zerrissen ist, also mussten wir auf Straße eine Not-Reparatur des Geschirrs vornehmen.

Am späten Nachmittag kamen wir dann in unserem Nachtquartier an, spannten erleichtert aus, versorgten unsere Pferde und brachten sie in ihre wohlverdienten Boxen.

Abends stand dann noch die theoretische Prüfung auf dem Plan – diese war jedoch im Vergleich zu unseren Erlebnissen tagsüber ein Klacks!

Am nächsten Tag ging es nach der Pferdekontrolle wieder ans Einspannen und wir beendeten unsere Wanderfahrt mit der Rückkehr auf den Hof.

Alle sind gesund und munter wieder zuhause angekommen und dies ist natürlich zu einem großen Teil auch den erfahrenen und zuverlässigen Pferden zu verdanken, welche uns durch den Kurs und die Prüfung begleitet haben!

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