Bei stumpfen Fell und schlechtem Allgemeinbefinden ist auch an Schimmel im Heu zu denken Heuballen verschimmeln leicht. Auch ideal eingefahrenes Heu zieht Wasser und kann bei feuchter Witterung, v.a. bei feucht warmer Herbstwitterung schnell verpilzen. Solche Pilzbesiedlung findet überall an den Außenkanten des Heulagers statt. Ist nur die außen liegende Stirnseite eines Ballen oberflächlich schimmelig, kann hier eventuell der innerhalb des Lagers gelegene Rest des Ballen gut geblieben sein. Anders, wenn das Heu zu feucht eingefahren wurde. Dann scheint der Ballen von außen wunderbar, ist aber verdächtig schwer, im Griff innen fest und klamm, und beim Öffnen innen komplett verschimmelt. Solches Heu muß vollständig entsorgt werden. Hier spielt auch eine Rolle, was für Ballen es sind: Kleine Hochdruckballen bis 15 kg können, wenn sie nicht zu fest gepreßt wurden, gut ausschwitzen. Rundballen können das kaum, die Strecke, über die das Wasser nach außen gelangen muß, ist zu lang. Oft kondensiert das Schwitzwasser dann ca. 10 cm unterhalb der Außenfläche, wo es zur Schimmelbildung kommt. Der Kern solcher Ballen ist zumeist ebenfalls völlig verpilzt. Große Quaderballen sind besonders schwierig in guter Qualität einzufahren. Auch sie dürfen nicht zu fest gepreßt sein, und das Heu muß vor dem Pressen sehr gut getrocknet sein. Schimmelpilze sind nicht zu unterschätzen. Neben Allergien kann es zur Vergiftung mit Abmagerung, stumpfem Fell und schlechtem Allgemeinbefinden kommen. Dabei werden Schimmelpilze möglicher Weise manchmal überbewertet bzw. zu unrecht verdächtigt: Zu diesen Vergiftungssymptomen kann es auch durch andere Pilze kommen, die in bestem Heu als unsichtbare, innerhalb des Graskörpers lebende Symbionten mit eingefahren wurden. Speziell die Symbionten des (Deutschen) Weidelgrases sind für ihre Giftigkeit bekannt. Ist die Hygienetest also einwandfrei obwohl die Pferde Vergiftungssymptome zeigen, sollte auch hieran gedacht werden.

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