Gräsergifte werden durch verschiedene, mehr oder weniger preisgünstige Stoffe gebunden, die als Giftbindemittel in der Tierhaltung, wie in der Veterinär- und Humanmedizin Verwendung finden: Hefewandbestandteile (Bierhefe), Aluminiumsilikate, Bentonite, Klinoptilolithe, Zeolithe und Diatomeenerde. Bentonit ist ein natürliches Tonmineral (Heilerde, innerlich und äußerlich anwendbar), das in Deutschland oberflächennah in Mecklenburg-Vorpommern und Bayern abgebaut wird. Bentonite mit besonders guten Bindeeigenschaften werden heute an Stelle von medizinischer Kohle verwendet. Wer in Internetsuchmaschinen Begriffe wie "Bentonit",  "Toxin", sowie eine landwirtschaftlich genutzte Haustierart (Huhn, Schwein, Rind, Pferd) eingibt, wird viele aufschlussreiche Suchergebnisse erhalten. Angeblich orientiert sich der Preis für einen Sack Bentonit (25 kg) in der Tierfütterung an seinen Bindeeigenschaften: Je besser die Eigenschaften, desto teurer angeblich das Tonmineral und desto weniger davon werden benötigt. Pro Tag und Tier füttert man je nach Körpergewicht und Schwere der Symptomatik etwa zwischen 20 und 80 g Bentonit. Vorsicht: Das staubtrockene Tonmineralpulver darf nur feucht angemischt verfüttert werden, da der feine Staub nicht eingeatmet werden darf! Bei Antibiotika- Anwendung kann Bentonit kontraindiziert sein (fängt Pilzgifte wie Penicillin raus!). Sind Endophytengifte im Spiel, bessert sich der Zustand meist innerhalb von 2 Wochen dramatisch und dann noch bis 2 Monate weiterhin, dann scheint das Optimum erreicht. Absetzen: Innerhalb von Tagen ist die Symptomatik wieder da. Erneut Giftbindemittel füttern... Wichtig ist, dass mehrmals gefüttert und wieder abgesetzt wird, um zu testen, ob das Ergebnis vorhersagbar und wiederholbar ist. Dabei muss genau protokolliert werden. Es reichen oft einige Tage, bis eine eindeutige Reaktion protokollierbar ist. Auch ohne Laborwerte erhält man so einen deutlichen Hinweis auf Vorhandensein oder Abwesenheit von Giften. Als Schutz vor Giften können die Tiere als Erste-Hilfe-Maßnahme mit Gift bindendem Zusatzfutter abgedeckt werden. Völlig verhindern können diese Zusatzstoffe die Vergiftung nicht, aber bei geringen Giftgehalten kann wenigstens eine Linderung erzielt werden. Solange genug Heu zur Verfügung steht, ist in der üblichen Dosis nicht mit einer "Sandkolik" zu rechnen. Langfristig muss selbstverständlich für giftfreies Futter gesorgt werden. Pferde, die auf der Weide lehmigen oder tonigen Boden lecken, versuchen eventuell, sich auf natürliche Weise zu entgiften. Dieses Verhalten ist unter wilden Säugetieren verbreitet.

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