Deutsche Wiesen und Weiden schrumpfen bedrohlich! Für Deutschland sind Wiesen mindestens so
wertvoll wie für Brasilien der Regenwald am Amazonas. Doch seit 1990 sind sie um fast eine Million
Hektar geschrumpft. Und: Das Grünland wird schlechter. Alleine von 1990 bis 2009 hat sich die
Grünlandfläche in Deutschland um 875.000 ha verringert. 2003 gab es noch ca. 5,5 Millionen ha
Grünland und lag 2013 nur noch bei 4.621.000 ha (BMEL Stand 04.2014). Das ist ein Verlust der in etwa der Hälfte der Gesamtfläche des Bundeslands Thüringen entspricht. Wir beobachten an vielen Stellen den ungebremsten Anbau von nachwachsenden Rohstoffen und die Umnutzung von 2-schürigen
Wiesen in Vielschnittwiesen mit Silage. Was zu einem weiteren Verlust von wertvollen artenreichen
Grünlandflächen führt. Dabei haben diese artenreichen Flächen eine überaus hohe Bedeutung für den
Erhalt der biologischen Vielfalt sowie den Gewässer-, Boden- und Klimaschutz.
Es gibt in Deutschland grob geschätzt etwa 1,2 Mio. Pferde, von denen jedes im Durchschnitt für
Auslauf, Weide und Heu etwa 1 ha Grünland benötigt. Deutschlands Pferde erhalten also etwa ein
Fünftel des gesamten deutschen Grünlandes. Da die Milchvieh- und Schafshaltung immer weiter
abnimmt führt dies zwangsläufig zu einem Rückgang von wirtschaftlich genutztem Grünland. Denn
wenn die Landwirte die Landschaft nicht mehr nutzen, würde bald der Wald in die Höhe schießen, sie
würde ihren offenen Charakter, den wir Zweibeiner so schön finden, und der auch für den Tourismus
wichtig ist, verlieren. Und schließlich wollen doch auch die Urlauber Tiere auf der Weide sehen. Auch
die Artenvielfalt nähme dann bedeutend ab, die konventionelle Landwirtschaft mäht sehr früh, für
Silage schon Anfang Mai. Das ist der Tod aller Bodenbrüter, denn die Gelege von Braunkehlchen,
Wiesenpieper, Wachtelkönig & Co. überleben den Kreiselmäher nicht. Pferdeheu wird spät gemäht,
frühestens Mitte Juni, aber auch im August lässt sich noch gutes Pferdeheu ernten. Landwirte
erhalten EU-Fördergelder nach den Vorgaben des Naturschutzes Heu zu werben und die Flächen
entsprechend zu bewirtschaften. Das Produkt ist ein für Pferde optimales Grundfutter von hoher
Qualität. Das Heu von Naturschutzflächen ist für Milchvieh ungeeignet. Jeder Pferdebesitzer und auch
jeder Pferdenutzer betreibt - oft ohne sein Wissen oder erklärtes Wollen - sehr aktiven Natur- und
Artenschutz. Dies ist nach dem Subsidiaritätsprinzip ("Der Staat soll nichts tun, was nicht der Bürger
mit eigenen Mitteln besser tun könnte") weitaus sinnvoller als den kommunalen Körperschaften das
jährliche Mulchen von Brachflächen zu überlassen. Wenn man die Bedeutung von dauerhaftem
Weideland für den Artenreichtum in Betracht zieht (auch für den Schutz der Wasserqualität) und das
Interesse für die Entwicklung von Aktivitäten in ländlichen Gebieten in Europa, die aus
Umweltschutzperspektive eine positive Entwicklung darstellen, so ist die Pferdehaltung auch ein
interessantes Thema für die ländlichen Entwicklung und den Umweltschutz der EU! Pferdehalter
setzen sich auch in anderen Bereichen für Tier-, Natur-, Arten- und Umweltschutz ein!
• Pferdetourismus, weil das Reiten in der Landschaft eine der umweltfreundlichsten Sportarten ist!
• Das Kulturgut Pferd ist in Gefahr. Viele Pferderassen wären schon längst ausgestorben, wenn es
nicht Liebhaber und Hobbyzüchter für sie gäbe.
• Zugpferde werden immer öfter für den Holztransport in der Forstwirtschaft in ganz Europa
eingesetzt, da sie - im Gegensatz zu großen Maschinen - das fragile Ökosystem schützen können
und nur geringe Schäden verursachen
• Gnadenbrotpferde kämen fast alle zum Metzger oder Abdecker - Pferde würden wie in Irland
ausgesetzt werden und die daraus resultierenden Kosten zur Belastung für die Allgemeinheit

Daher sollte die Pferdehaltung gefördert werden!

Links:
http://www.klimaretter.info/umwelt/hintergrund/16747-gruenland-soll-gruen-bleiben
http://www.nabu-oberberg.de/projekte/kr%C3%A4uterheu/pferdeheu/
http://blumenwiesen.bund-rlp.de/das_projekt/wiesenwettbewerb/
http://www.vfdnet.de/index.php/partner-pferd/umwelt
http://www.nabu.de/themen/landwirtschaft/landwirtschaftundnaturschutz/15245.html
https://www.landwirtschaftskammer.de/foerderung/laendlicherraum/27.htm
http://www.fraktion.gruene-niedersachsen.de/fileadmin/docs/fraktion/infopakete/infopaket_oekotourismus.pdf