Viele, viele Fragen wurden an diesem langen, wenn auch sehr kurzweiligen Wochenende gestellt. Oft waren es Fragen, die wir uns als Reitlehrer schon gestellt haben. Es waren aber auch Fragen dabei, die in unserem Bewusstsein noch gar keinen Platz gefunden hatten, geschweige denn eine Antwort.

Auch Ian und Anke Benson unsere „Humanshiptrainer“ boten uns keine mundgerechten und bequemen Antworten zum sofortigen Gebrauch. Was wir bekamen, war jede Menge Handwerkzeug um die Antworten selber zu finden, die irgendwo tief in jedem von uns, manchmal verborgen, aber dennoch vorhanden sind und somit Wirkung auf unser Fühlen, Denken und Handeln haben.

Dies Alles geschah in einem Prozess, der von Ian und Anke am Freitagabend mit einem äußerst interessanten Theorievortrag über die Philosophie der Humanship angestoßen wurde und seinen krönenden, zugleich sehr unterhaltsamen bis urkomischen, jedoch für alle Teilnehmer befriedigenden, Abschluss in den Rollenspielen am Sonntagnachmittag fand. Dazwischen fanden Übungen aus der pferdegestützten Therapie und immer wieder Erfahrungsaustausch aus dem Alltag einer Reitschule statt.

Die fünf Kolleginnen (alle haupt- und nebenberuflich als Reitlehrer tätig), die das Pilotprojekt mit Leben gefüllt haben, indem sie kreativ, vertrauensvoll, entspannt, energiegeladen, engagiert und vor allem menschlich agiert haben, waren zum Schluss sehr dankbar sich darauf eingelassen zu haben.

Einmal mehr ist bewusst geworden, dass im Leben nichts zufällig oder vergebens ist. Ein Netzwerk an Beziehungen und Verbindungen bieten so viel mehr an Wissen und Erfahrung als sich ehrgeizig und alleine an seinen Aufgaben zu „verbeißen“.

Wer mehr über unser Pilotprojekt erfahren möchte, kann dies zum nächsten Kurs im September 2017 (genauer Termin folgt schnellstens – Siehe auch unter vfdnet.de „Veranstaltungen“) tun.

Ian spricht Englisch (mit „Kiwi“-Akzent). Anke übersetzt vorzüglich ins Deutsche.

Geschrieben von Susanne Lesmeister/Jutta Steenmann

Pilotprojekt VFD NRW Übungsleiterfortbildung – Ian und Anke Benson

17. + 18.09.2016 in Alsdorf, Weidenhof

Kommentare:

„Auf dem Selbsterfahrungs-/ Reitlehrercoachingkurs bei Anke und Ian Benson habe ich viel über Menschen und Pferde gelernt, nicht zuletzt über mich selbst.

Von verschiedenen Führungstilen in der Theorie über Kommunikation in Theorie und Praxis bis hin zu gestellten Unterrichtssituationen habe ich in diesen zwei Tagen zusammen mit einer wunderbaren, tollen, dynamischen Gruppe ein anderes Grundverständnis für den Umgang mit problematischen Situationen im Reitunterricht bekommen.

Anke und Ian bringen ihr Wissen und ihre Erkenntnis auf eine sehr angenehme Art und Weise rüber, sie missionieren oder belehren nicht, sondern gestalten ihren Unterricht so, dass die Teilnehmer immer vieles selbst erfahren und erspüren können und Raum für Entwicklung bleibt. So wurden an dem Wochenende viele Denkprozesse und emotionale Prozesse angeregt

Ich würde den Kurs jederzeit wieder machen und hoffe/freue mich auf einen Aufbau Kurs im nächsten Jahr.“ Sarah Groß-Heitfeld

„Ich freue mich jetzt schon auf unsere Reitlehrerreitstunde mit Erfahrungsaustausch bei dem wir Teilnehmer uns hoffentlich alle wiedersehen werden.

Meinem (Keinhorn)-pferd Naila danke ich wieder einmal für ihre unglaubliche Geduld, mit der sie einen Nachmittag lang unsere „schwierigen“ Schüler im Rollenspiel ertragen hat. Wenn sie in der nächsten Reitstunde am Sandplatzrand grast, weiß ich es zu schätzen, dass sie ihren Job als Reitlehrerin macht und dem Schüler eine „chance for change“ bietet. Susanne Lesmeister, Übungsleiter VFD

„Ich habe schon viele Fortbildungen gemacht, organisiert und auch von anderen mir erzählen lassen. Dies ist jedoch eine völlig neue Herangehensweise, die jedoch so sehr meinem Weltbild und dem inneren Bewusstsein entspricht, dass es mir sehr viel bringt. Einfach Sein. I'm an human beeing. Das bedeutet nicht, dass wir nichts gemacht haben. Der Prozess war anstrengend und komfortzonenstörend, jedoch immer wieder weiterbringend und deshalb sehr sehr befriedigend. Einfach toll.“Jutta Steenmann, Übungsleiter VFD, Reitlehrer P in Ausbildung

„Sei dir bewusst, du bist nie alleine, wenn du Reitunterricht gibst. Deine Pferde sind deine Co-Trainer. Vertraue dieser Verbindung und dem Prozess.“ Ian Benson

„Ein rundum spannendes und sehr lehrreiches Wochenende liegt hinter mir“ schreibt Pippa, die extra früh aufgestanden ist, um in Ruhe diesen Kommentar zu verfassen:

„Der Kurs beginnt am Freitagabend mit der Theorie in der Anke und Ian vorstellen, wie „lernen“ bei Mensch und Pferd funktioniert. Jutta lernen wir an diesem Abend virtuell kennen- sie ist per skype zugeschaltet. Die zunächst vorsichtige und abwartende Atmosphäre unter uns Teilnehmern entspannt sich bereits an diesem Abend deutlich und wird im Verlauf des Wochenendes immer besser, bis wir uns am Ende als Team fühlen und hoffen auch später in Kontakt zu bleiben.

Es ist bereits an diesem Abend klar, dass wir für uns Reitlehrer wirklich wichtige Fragen lösen werden. Im Verlaufe des Wochenendes bekommen wir durch Übungen, Rollenspiele, Hilfenstellung zum Feedback und immer wieder geduldigen und weisen Erklärungen neue Ideen für unseren Unterricht und den Umgang mit manchmal auch schwierigen Situationen. Auf jeden Teilnehmer wird intensiv eingegangen. Alle Fragen werden beantwortet. Lösungswege gezeigt.

Und ganz nebenbei haben wir auch noch eine Menge Spaß! Die Atmosphäre auf dem Weidenhof ist dank Familie Lesmeister sowieso immer ganz besonders schön.  Neben selbst gezogenen Kürbissen und wilden Blumensitzen wir im romantischen Innenhof oder am riesigen Holztisch in der liebevoll gestalteten Wohnküche.

Für die Übungen mit den Pferden stellt Susanne ihre eigenen Pferde zur Verfügung. Vielen Dank dafür! Ian und Anke Benson besitzen einen riesigen Wissensschatz den sie verständlich und professionell vermitteln. Es war ein Wochenende voller Highlights und neuer Ideen mit ganz besonderen Menschen.

Seit Jahren besuche ich viele Fortbildungen und organisiere gemeinsam mit meiner Freundin und Journalistin Jeannette Aretz (alifewithhorses.de) Kurse rund um Pferd und Reiter mit besonderen Trainern. Die Humanship- Kurse von Ian und Anke buche ich seit mehreren Jahren. Sie zählen stets zu den Highligts meines Jahres und bestätigen was wir alle schon wissen: Pferde machen glücklich!

Ich bin danach auch glücklich und hochmotiviert in die neue Unterrichtswoche gestartet.“

Philippa Helg, Übungsleiter VFD

„Da ich Ian schon aus anderen Kursen als ausgezeichneten Horseman kennenlernen durfte, waren meine Erwartungen an diesen Kurs entsprechend hoch. Ergänzend mit pädagogischem und psychologischem wertvollem Wissen seiner Frau Anke wurden diese mehr als erfüllt. In einer ausgewogenen Mischung aus theoretischen Erklärungen, Fallbeispielen und praktischen Übungen mit und ohne Pferd wurden sehr breit gefächert alle Bereiche unserer täglichen Arbeit als Übungsleiter angesprochen und vertieft. Trotzdem blieb immer noch genug Raum für Diskussionen und Beispiele. Wer vorgefertigte Lösungsmodelle für verschiedene Probleme sucht, war hier fehlt am Platz. Es ging vielmehr darum selbst kreativ zu werden und Ideen zu entwickeln, wie man für die Schüler, die Pferde und nicht zuletzt auch für sich selbst Unterrichtskonzepte entwickeln kann, in denen sich alle wohl fühlen und somit in einer positiven Atmosphäre effektives Lernen möglich wird. Das Vertrauen in sich und seine Arbeit, aber auch in seine Pferde als „Lehrer“ soll Grundlage der täglichen Arbeit mit den Schülern sein. Dieser Kurs ist wertvoll und empfehlenswert für alle, die gerne über den eigenen Tellerrand schauen und gerne auch mal andere Lösungswege gehen, statt betriebsblind immer den gleichen einzuschlagen.. Meine Schüler und meine Pferde profitieren schon jetzt davon. Ein großes Dankeschön an Ian, Anke und Susanne.“

Simone Mertens, Übungsleiter VFD

Ian und Anke BensonIan und Anke Benson (Foto privat)

Ian und Anke Benson

Ian Benson ist seit 25 Jahren als professioneller Pferdetrainer unterwegs und hat von Ray Hunt und von Merv Kildy, einem australischen Pferdetrainer gelernt, der wiederum mit Tom Dorrance gearbeitet hat. Ian wurde stark von der Philosophie von Tom und Bill Dorrance beeinflusst. Sein Ziel war immer, Gespür und Gefühl (feel) für das Pferd zu vermitteln, um Mensch und Tier in eine tiefere Verbindung zu bringen. 15 Jahre lang bot er bei sich auf der Farm Pferdetrekking, Ausritte und Wanderreiten an, bevor er sich in pferdegestütztem Lernen (EAL) bei der EAGALA (Equine Assisted Growth And Learning Association, USA) fortbildete und sich auf seine Humanship-Arbeit fokussierte. Er arbeitete mit Zehntausenden von Menschen und begleitete sie mit ihren Pferden. „Das war meine Lehrzeit für das, was ich jetzt mache.“

Anke Benson (Dipl. Psych, Humanship Horsemanship Trainerin) hat in Deutschland Psychologie studiert und dort auch den Großteil ihrer Verhaltenstherapeutischen Ausbildung absolviert. Pferde haben sie während dieser Zeit immer begleitet. Die Psychologie und ihre Leidenschaft für Pferde zu kombinieren war immer ihr Traum. In ihrer Arbeit zusammen mit Ian unterstützt Anke die Erkenntnisse, die wir im Umgang mit den Pferden über uns selber gewinnen können. “Während meiner Therapeutischen Ausbildung und Selbsterfahrung habe ich die tiefsten Erkenntnisse im Zusammensein mit den Pferden gehabt. Meine besten Mentoren auch in Lebenslektionen sind meine beiden persönlichen Pferde Texas und Jameela”.

Sie leben auf ihrer Farm in Waipu/ Neuseeland und verbringen ihre Zeit zwischen Neuseeland und Europa. In Europa halten sie Workshops und individuelle Seminare in ganz Deutschland, in Österreich, der Schweiz, Holland, Norwegen und Schweden.

Werbung