Tanja Michel und Marina Fürst befinden sich auf dem Ems-Elberitt von Moormerland zum Reiter- und Wanderfahrerlager in Ziemendorf.

Im Rahmen eines großen Wanderrittes von der Ems bis zur Elbe - genau genommen bis zum Reiterlager am Arendsee - nutzen einige die Gelegenheit, die beiden Langstreckenreiter zu begleiten, die Atmosphäre zu schnuppern und wertvolle Erfahrungen zu sammeln.
Anlässlich der 30jährigen Grenzöffnung hat der VFD LV Sachsen-Anhalt zu einem bundesweiten Sternritt zu ihrem diesjährigen Reiterlager aufgerufen. Dem folgen über einhundert Menschen, um auf den Wert der Freiheit und des freien Reitens aufmerksam machen!
Die Gemeinde Arendsee unterzeichnete als erste Gemeinde in Deutschland eine Partnervereinbarung mit der VFD. Gemeinsam setzen sich die Gemeinde und die VFD für den Erhalt des Kulturguts Pferd und den naturschonenden Tourismus ein.

Von dem ostfriesischen Ort zwischen Aurich und Leer, der direkt ans Fehnland grenzt, wollen Tanja Michel und Marina Fürst im Sattel nach Ziemendorf am Arendsee. Als sie in Moormerland aufbrachen, waren sie zu siebt, berichtet Michel. Sie ist Wanderrittführerin der Vereinigung der Freizeitreiter und -fahrer in Deutschland e.V. (VFD), dem Fachverband für Gelände-, Wanderreiter- und –fahrer sowie Säumer. Einige Mitglieder hätten sie ein Stück Wegs begleitet. 5 Wanderreitneulinge haben sie in den ersten 3 Tagen begleitet. Trotz so mancher Herausforderung und Blessuren sind alle am Ziel in Bad Zwischenahn angekommen! 35 km am 1 Tag, 26 km am 2. und 29 km am 3.Tag. Also 90 km in drei Tagen! Damit haben alle die Voraussetzungen für das bronzene Leistungsabzeichen der VFD erfüllt!

„Seitdem sind wir zu zweit unterwegs.“  Die Altmark sei das Ziel eines Sternritts zu einem Reiterlager, zu dem die VFD ihre Mitglieder eingeladen hat. Und weil damit gleich auch die drei Jahrzehnte der Wiedervereinigung gefeiert werden sollen, haben die Teilnehmer auch eine Aufgabe mit auf den Weg bekommen. „Wir sollen Geschichten über den Fall der deutschdeutschen Grenze und die 30 Jahre, die folgten, mitbringen“, erklärt Tanja Michel und zieht aus den Satteltaschen ein lederbezogenes Büchlein hervor. Darin würden sie die Geschichten aufbewahren.

Berichte von unterwegs (da auf den mobilen Endgeräten die Übersichtlichkeit der Nachrichten nicht immer gegeben ist, bitten wir Fehler zu entschuldigen.):

1. Etappe: unserer Tour zum Ahrendsee - über 32 km haben wir alle entspannt und erfolgreich gemeistert. Jetzt geht es an den Grill.

2. Etappe: von Filsum nach Tange. Trotz ein paar Blessuren und dank dem Einsatz unserer Helfer im Backround sind alle Pferde und Reiter weiter mit dabei. Wir reiten durch Moore und Fehnlandschaften und genießen beim optimalen Wetter die Natur!

3. Etappe: wird uns von Tange nach Ekern/Bad Zwischenahn führen. Nachdem wir gestern Morgen für ein paar Blessuren unserer Pferde Abhilfe schaffen mussten, war es heute Morgen ein Menschenfuss. Doch dank schneller 1.Hilfe und besonnenem Handeln der Gruppe sind wir nun wieder mit allen auf der Strecke. Reiter und Pferde sind in einigen Situationen über sich hinaus gewachsen.

4. Etappe: führte uns gestern auf den Tierschutzhof nach Benthullen. Neben traumhaften breiten Sandwegen mussten wir auch scheinbar nie enden wollende schnurgerade Ashpaltstrecken überwinden. Nach 25km wurden wir von Hofleiterin Anja sehr freundlich empfangen. Pferd und Mensch waren bestens untergebracht. Ein sehr liebevoller und gepflegter Hof auf dem vor allem Ponys und Hunde ein zu Hause finden die schon wenig schöne Seiten des Lebens kennenlernen mussten. Ihr macht eine tolle Arbeit. Vielen dafür und für die Gastfreundschaft! 😊

5. Etappe: von Benthullen nach Sandhatten. Nachdem unsere Pferde gerade unfassbar cool den Weg über die stark befahrene Hauptstraße inklusive Ampeln und Bahnübergang gemeistert haben, trennt uns nun noch ein Wald vom nächsten Etappenziel.

Unseren ersten Pausentag haben wir in der Gemeinschaft Clan B in Sandhatten verbracht. Kräuterwiese für die Pferde und Platz für unsere Zelte direkt daneben das Ganze bei hervorragendem Wetter. So kann Erholung für Pferd und Mensch aussehen! Wir haben viele nette Menschen kennengelernt, am Lagerfeuer gekocht. So ging es heute gestärkt wieder auf die Strecke. 42 km haben wir heute bewältigt! Der Mond stand schon am Himmel als wir in unserem heutigen Quartier ankamen.

6. Etappe: erste 40km Etappe von Sandhatten nach Dünsen. 

7. Etappe des Ems-Elbe Rittes liegt hinter uns. Nachdem wir in Dünsen noch Überraschungsbesuch von einer Reiterin und ihren drei Ponys bekommen haben wir uns von Lamas, Eseln und diesem liebevoll gestaltetem Hof losreißen können. Eine sehr schöne Strecke lag vor uns. Viele Feldwege, an kleinen Bächen entlang und durch kleine Wälder. Bei einer schmalen Brücke konnten unsere Pferde zeigen was in ihnen steckt. Treppensteigen und ganz ruhig über die Brücke schreiten war überhaupt kein Problem. Bei der schwülen Wärme heute waren wir sehr froh dass diese Tour nur knapp 22 km lang war. Und auch unser heutiges Quartier in Högenhausen ist wieder ein ganz besonderes. Wir dürfen in der Hütte am See schlafen und wurden heute Abend schon wunderbar bekocht. Das leben kann so schön sein!!

8. Etappe: Von Högenhausen nach Thedinghausen. Nach einer guten Nacht und einem köstlichen Frühstück bei Rena und Heiner in ihren wunderschönen zu Hause haben wir uns wieder auf den Weg gemacht. Heute war es zum Glück nicht so schwūlwarm wie gestern. Wir kommen immer mehr im unterwegs sein an und Pferde und Menschen werden immer fitter. Spitzengeschwindigkeit im Schritt lag heute bei 6,2 km/h. angenehm überrascht wurden wir von der Schönheit der Strecke. Auch wenn zwischendurch immer mal Asphalt angesagt war konnten wir viele schöne Feldwege und auch verschlungene Pfade durch kleine Wälder genießen. Unterwegs kreisten wunderschöne sehr große Greifvögel über uns, ein Bussard flog direkt neben uns aus dem Gebüsch und hat die Ponys ganz schön erschrocken und wir haben eine Schlange entdeckt. Unterwegs waren die Wege mit Obstbäumen gesäumt so dass wir vier uns mit Pflaumen, Birnen, Äpfel und auch Brombeeren versorgen konnten. Und heute Abend taucht dann auch noch der Vollmond am Himmel auf, nachdem wir von Wiebke und Sascha bestens versorgt wurden. Nun liegen wir in unseren Schlafsäcken im Heu und lassen den tollen Tag ausklingen. Knapp 30 km haben wir heute bewältigt. 

9. Etappe und damit auch die Auflösung wie es in Verden gelaufen ist.Nach unserer Nacht auf dem Heuboden waren wir früh auf den Beinen denn wir wussten die bisher längste Strecke liegt vor uns. Wir verabschiedeten uns nach dem obligatorischen packen von Sascha und Wiebke und machten uns auf den Weg nach Verden. Dort wollten wir die Weser überqueren und quer durch die Stadt reiten. Wir informierten Presse, Radio und Polizei. Letztere wollten uns über die Brücke eskortieren Leider haben wir uns gleich auf den ersten km verritten da die Karte aufgrund einer Flurbereinigung nicht mehr stimmte. Als wir an der Weserbrücke ankamen mussten wir doch alleine klar kommen da die Polizeiwagen alle eingesetzt waren. Aber die Polizei bat und ausdrücklich über den Radwegen zu queren. Nach einem kleinen Termin mit der Verdener Presse ging es durch die Stadt, den tollen Stadtwald weiter Richtung Kreepen. Unsere Pferde waren super cool egal ob in der Stadt oder auf der Brücke. Stolz das unsere Pferde so toll drauf waren haben wir uns auf den weiteren Weg Richtung Kreepen gebracht Nach der langen Tour fehlten uns nur noch 15 min. Zum Ziel. Doch dann haben wir uns leider ziemlich verirrt. So kamen wir erst deutlich nach 23:00 Uhr völlig erschöpft in Kreeen an. 45km lagen hinter uns.

10. Etappe von Kreepen nach Brochdorf. Nach der Aufregung vom Vortag brauchten wir am Morgen lange bis wir wieder in die Gänge kamen. Außerdem hatten wir nach 4 Tagen was für uns bedeutet die Wäsche auszutauschen, Futter für Mensch und Tier für die folgenden Etappen zu packen und genau zu checken welches Equipment wir für die nächsten Tage wirklich brauchen. Außerdem müssen Karten ausgetauscht und die Route geplant werden. Zu unserer großen Freude bekamen wir am Vormittag Besuch von Martina. Neben Verpflegung für Mensch und Tier, schönen Gesprächen und einen kleinen Pferdecheck inklusive Wellness für die beiden Superponys haben wir ihr wunderbare Fotos zu verdanken. Ein paar habe ich hier mit rein genommen. So kamen wir letztendlich erst um 14:00 Uhr los. Die Strecke war wunderschön heute. Viele Feldwege, tolles Wetter, kaum Straßenverkehr und kein verreiten. Doch sie war dann mit 36 km doch um einiges länger als gedacht. Ergebnis: wir geben dem Begriff Nightrider eine neue Bedeutung. Erst nach 23:00 Uhr haben wir unser Quartier erreicht. Schon wieder tolle Gastgeber halfen uns die Pferde zu versorgen und hatten köstlich für uns gekocht. Wir haben danach geschlafen wie Bären und nun heißt unser Tagesziel deutlich eher los und ankommen. Wir werden berichten.

12. Etappe: von Insel nach Volkwardingen! Inzwischen haben wir 374 km auf dem Tacho und erfreuen uns bester Gesundheit. Diese Art zu reisen tut so unglaublich gut!! Heute sind wir schon um 10:30 Uhr gestartet. Und wir haben das Glück das Rena uns ein Stück begleitet. Mal keine Karte lesen und noch tolle Hintergrundinfos zu den historischen Orten unterwegs bekommen. Und das alles in der wunderschönen Lüneburger Heide. Genuss pur auch wenn die Temperaturen und die zum Teil tiefen Sandwege uns ein bisschen zu schaffen machen.

13. Etappe: Wir sind wieder on Tour. Heute geht es den ganzen Tag durch die Heide. Und wir sind tatsächlich einem Schäfer mit seiner Herde begegnet. Es war unglaublich wie unsere super Pferde reagiert haben.

14. Etappe: von Wesel nach Putensen 32 km bei zum Teil ebenso viel Grad! Aufgrund der hohen Temperaturen haben wir uns sehr früh auf den Weg gemacht und versucht viel durch Wald zu reiten. Dabei haben wir noch mal traumhaft schöne Ecken entdeckt und konnten mit unseren Flachlandponys richtig ein bisschen klettern. Vor lauter Spaß am Klettern haben wir uns im Wald ordentlich verritten 🙈. Natürlich hatten wir gerade dort auch keinen GPS-empfang. Anhand markanter Gewässer und mit Unterstützung von Radfahrern haben wir die Kurve bekommen und dann in Sudermühlen unsere Mittagspause eingelegt. Danach haben wir das Naturschutzgebiet Lüneburger Heide verlassen. Über Wirtschaftswege und ein paar Straßen ging es weiter. Wir waren über jeden Baum der Schatten spendet dankbar. Den Pferden machte die Wärme erstaunlich wenig aus. Auf den letzten Kilometer haben wir uns in einem Waldstück noch mal verfranzt weil die Markierungen der Reitwege fehlten. Plötzlich standen wir auf einem Weg leider keinen Ausgang aus dem Wald bot. Mit ein bisschen querfeldein sind wir wieder auf eine Straße gestoßen und konnten uns damit wieder orientieren. Interessant war das im Wald die Pferde auf einmal genauso verunsichert und unruhig wirkten wie wir. Nachdem die Richtung wieder klar war legte sich dies sofort wieder. In Putensen stehen jetzt 2 Tage Pause, Wäsche waschen, Reparaturarbeiten und entspannen auf dem Programm. Bis hier hin sind wir 427km geritten.

15. Etappe: von Putensen nach Beverbeck 27 km. 
Heute ging es nach zwei wunderbaren Pausentagen wieder auf die Strecke. Zu meiner großen Freude konnte auch Fiet wieder mit 4Hufschuhe starten da es mir mit Monikas Unterstützung gelungen ist den kaputten Hufschuh zu nähen. Dabei gingen auch nur 3Nadeln kaputt🙈. Doch es hat sich gelohnt, denn sie haben gehalten!! 
Obwohl wir die Pause als sehr wohltuend und erholsam erlebt haben waren wir heute (und besonders ich) sehr müde. Vielleicht hätten wir nicht jeden Abend bis 1:00 Uhr Nachts quatschen sollen? Egal! Es war sooo schön! Und nachdem ich in einer Pause ein Nickerchen am Wegesrand gemacht hatte ging es wieder. Neben sehr schönen Wegen und Bächen war heute wieder mehr Straßenverkehr angesagt. Ein LkW überholte und so eng und schnell das Marina das Käppi vom Kopf geweht ist. Diese Geschwindigkeit und Rücksichtlosigkeit wird für uns immer befremdlicher. Um so mehr geniessen wir in unserem heutigen Quartier die Ruhe und das kühle Alster! 
16. Etappe: von Beverbeck nach GroßThondorf. Das war ein richtig toller Tag! Nach einem netten Frühstück sind wir bereits um kurz nach 10:00 Uhr gestartet. Vielen Dank an die nette Bewirtung und gute Versorgung der Pferde beim Gasthof Meyer in Beverbeck! Von dort aus verschwanden wir schnell wieder in den Wald und erlebten eine sehr schöne Strecke. Heute auch ohne tiefe Sandwege. Dies sollte die Tour mit den ganz besonderen Pausenstationen werden. Dank Katrin die sich spontan bei uns meldete und Pausenversorgung anbot erlebten wir eine wunderbare erholsame Pause mit Obst und Eis für uns und Heu,Mörchen und Wasser für die Pferde. Es war so nett das wir spontan entschieden haben abzusatteln und den Pferden eine größere Pause zu gönnen. Fiet hat den Garten gründlich untersucht und noch so manches gefunden. etwa 2 Stunden später kamen wir bei Katrin am Stall vorbei. Sie hatte zu unserer Freude schon gesattelt und hat uns ganz spontan noch ein Stück begleitet. Und abends kam sie noch mal mit einer Flasche Hugo vorbei. Einfach ein toller Tag!!😍
18. Etappe: von Groß Thondorf nach Harlingen/ Hitzacker. Nachdem wir in wunderschönem Ambiente geschlafen und köstlich gegessen haben. Hat uns der Versuch eine fehlende Karte online runter zu laden lange aufgehalten. Selbst mit W-lan war es kaum machbar. Dann ging es mit etwas Respekt auf die Tour durch die Göhrde. Ein Wald mit diesen ausmaßen ist uns einfach nicht vertraut. Und das auch Einheimische sich dort öfter verreiten machte es nicht weniger spannend. Doch dank Katrins hilfreicher Tipps war es dann gar nicht so dramatisch und wir konnten die Göhrde zusammen genießen. Auf den Bildern seht ihr nochmal das morgendliche Chaos welches Fiet angerichtet hatte nachdem er die Box selbst geöffnet hatte. Er stand gelangweilt im Stallgang als wir zum Stall kamen. Neben vielen Natureindrücken haben wir ein bisschen Kulturprogramm eingebaut. An einer Bushaltestelle in Nieperfitz fanden wir ausgewählte Literatur und auch einen Kassettenrekorder mit Hörbücher. Scheinbar lässt der Bus wohl hier länger auf sich warten. Und bis auf 2kleine Irritationen haben wir die Tour ohne verreiten gemeistert. Vielen dank an Karl Hermann für das GPS Gerät. Es hat uns schon hilfreiche Dienste erwiesen!
19. Etappe: Gestern haben wir die ehemalige deutsch-deutsche Grenze erreicht. Der Fluss Dumme war an dieser Stelle die Grenze. Eigentlich wollten wir ihn durchreiten. Doch an der Furt gab es einige Badegäste so das wir darauf verzichtet haben
20. Etappe: Pause in der Nemitzerheude; Ab heute sind wir zu dritt und haben vorhin die 600km Marke überschnitten.
22. Etappe: Finale!! Da wir gestern etwas spät im Quartier bei Kutscher Ulli ankamen starten wir die heutige Tour mal kurzerhand mit Tortenfrühstück. Ulli hat mal kurzerhand entschlossen uns zu begleiten. 😊 
Zieleinlauf in Ziemendorf. Nach einem wunderschönen Ritt an der Elbe und am grûnen Band haben wir nach 650km das Ziel erreicht. Es war eine großartige Tour.

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