Pferde, Esel und Maultiere müssen seit 1. Juli 2009 eindeutig gekennzeichnet und registriert sein. Pferde ohne Equidenpass dürfen weder transportiert noch im Stall oder auf der Weide gehalten werden.

Nach der neuen EU-Verordnung, die in allen Mitgliedsstaaten unmittelbar gilt, sollen künftig alle Equiden (Pferdeartigen) in einer zentralen Datenbank erfasst werden, da sie grundsätzlich als Fleischlieferanten gelten. Außerdem will man im Seuchenfall leichter die Herkünfte von Tieren nachvollziehen können.

Alle ab Juli 2009 geborenen Pferde und solche, die bis dahin keinen Equidenpass hatten, müssen mit einem Chip gekennzeichnet werden. Der etwa reiskorngroße Chip wird unterhalb des Mähnenkamms unter die Haut gesetzt. Den Equidenpass als Dokument gibt es natürlich weiterhin. Erleichtert wird nun die Identifizierung des Tieres durch die auf dem Chip enthaltene individuelle 15-stellige Nummer.

Für Pferde, die bereits einen Equidenpass haben, ändert sich nichts, für ihre Besitzer, Halter und Reiter hingegen schon: beim Transport, im Stall und auf der Weide muss der Equidenpass sofort vorgezeigt werden können. Ist man mit dem Pferd zu Fuß unterwegs, hat man drei Stunden Zeit, den Pass beizubringen. Der Pass ist also bei langen Ausritten mitzuführen.

Neu ist, dass künftig zusätzlich auch ein Equidenpass im Scheckkartenformat ausgegeben werden soll, so dass Wander- und Geländereiter keine Extra-Satteltasche mehr für die Pferdepapiere benötigen. Wann es soweit ist, ist derzeit noch offen.

Die von der EU geforderte Registrierung der Pferde mit altem Equidenpass sollte eigentlich bis zum 31.12.2009 erfolgen, wurde aber zumindest in Baden-Württemberg bislang nicht umgesetzt. Die Vorbereitungen hierzu sind im Gange, aber der zeitliche Ablauf noch völlig offen. Für die Registrierung sind die Stellen zuständig, die bislang auch die Equidenpässe ausgegeben haben, also meist Zuchtverbände oder FN. Nicht gelöst ist derzeit noch die Frage, wer die Pferde der nichtorganisieren Pferdehalter und Freizeitreiter registriert bzw. kennzeichnet.

Nach Auskunft von Dr. Michael Pettrich vom Veterinäramt Göppingen Ende Januar dieses Jahres wird an der Umsetzung gearbeitet. Wahrscheinlich werde der „Landesverband Baden-Württemberg für Leistungsprüfungen in der Tierzucht e.V.“ (LKV) diese Aufgabe übernehmen. Auf der Internetseite der LKV gibt es immerhin schon mal den Eintrag „Pferde“ und den Hinweis darauf, dass die Seite im Aufbau ist (www.lkvbw.de/pferde_kenn.html).

Der LKV ist übrigens jetzt schon für die Registrierung von Rindern, Schafen, Ziegen und Schweinen zuständig.

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